Neumarkter Bibliothek macht sich frisch

10.5.2015, 15:30 Uhr
Neumarkter Bibliothek macht sich frisch

© Hubert Bösl

Wer den ziemlich biederen Internetauftritt der Stadtbibliothek auf der Stadtseite www.neumarkt.de kennt, wird sich verwundert die Augen reiben, wenn er zum ersten Mal www.stadtbib-neumarkt.de auf den Bildschirm von PC, Notebook, Smartphone und Co. bekommt.

Klar, übersichtlich und frisch präsentiert sich das Haus dort. Bilder von fröhlichen oder hochkonzentrierten Lesern und Mediennutzern aller Altersgruppen, dazu wenige Textfelder, die erst beim Kontakt mit dem Cursor den Zugang zu weiteren Informationen öffnen.

Und auch diese sind kurz und knapp gehalten, wie Büchereichef Bernhard Gruber betont, der als „Bücherwurm alter Schule“ bestimmt kein Problem mit längeren Textpassagen hätte, sich aber von den Fachleuten in Sachen Benutzerfreundlichkeit überzeugen ließ. Die neue Homepage nimmt die Gestaltung der ebenso neuen Info-Broschüre auf, für die Grafiker Jan Neve aus Neumarkt verantwortlich zeichnet.

Und auf beiden Medien taucht ein Lesezeichen mit dem neuen Bib-Logo auf, das im Internet auch der weiteren Navigation auf der Seite dient. Ein vielfarbiger Stern, bestehend aus lauter aufgeschlagenen Büchern, krönt den Schriftzug.

Broschüre, Internetpräsenz und Logo waren schneller und preiswerter zu bekommen, als die dringend notwendige Sanierung des aus dem Jahr 1973 stammenden Gebäudes. Bibliothekschef Gruber ist zwar zufrieden mit den Fortschritten im Publikumsbereich, aber hinter den Kulissen liege noch manches im Argen. Oberbürgermeister Thomas Thumann und Thomas Leykam als zuständiger Stadtrat ließen bei der Präsentation der Neuerungen im öffentlichen Auftritt keinen Zweifel daran, dass eine gründliche Sanierung fällig ist. Das Wann ist allerdings noch nicht beantwortet.

Bestnoten von Experten

Aus diesen Umständen und einem Jahresetat von rund 600 000 Euro einschließlich Personalkosten machen Bernhard Gruber, seine Stellvertreterin Franziska Spangler und das ganze Team das Beste. Bei den Entleihungen je Benutzer und je Einwohner bekommen sie von der Staatlichen Landesfachstelle für das Bibliothekswesen jeweils die Note „sehr gut“.

Dass rein statistisch betrachtet jeder Mitarbeiter rund 47 000 Entleihungen auf sich verbuchen darf, war OB Thumann ein großes Lob wert. Der Verzicht auf Leihgebühren, der von der Stadt durch die genannten 600 000 Euro kompensiert wird, trage zur Attraktivität der Bücherei bei.

Mindestens ebenso viel Anteil hat ganz bestimmt die stete Nachjustierung des Angebots. Gedruckte Lektüre ist nicht mehr so stark gefragt, dafür ist die Stadtbibliothek mit allen digitalen Möglichkeiten verknüpft: vom E-Book-Portal mit 2000 aktuellen Buchtiteln zum Herunterladen bis zu kostenlosen Online-Nachschlagewerken. Und auch der monatlich wechselnde Thementisch oder die „Geschichtenwelt“ für Kinder an jedem Mittwoch, Ausstellungen und Autorenlesungen bringen Interessenten in das Haus am Stadtpark. Seit 2010 ist die Zahl der aktiven Benutzer von 6467 auf 7610 gestiegen. Mal sehen, ob „Bib“ und „Stadtbib“ den Zuwachs beschleunigen können.

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