Neumarkter Flohmarkt startet gut

4.1.2015, 17:49 Uhr
Neumarkter Flohmarkt startet gut

Marcus Enkler war zufrieden mit dem Auftakt: „Das kann sich sehen lassen“, sagte er gegen zehn Uhr, als die Neumarker langsam kamen. Bei Temperaturen um die null Grad verloren sich vielleicht 20 Stände auf dem Areal vor der Großen Jurahalle. Dick eingemummelt mit Schal und Handschuhen sowie einer Kanne dampfenden Kaffees in Reichweite, warteten sie auf ihre Kunden.

„Die wollen da stehen“, sagt Marcus Enkler: „Weil sie ihren Stand immer da haben, weil sie sonst von ihren Kunden nicht gefunden werden.“ Tatsächlich: Immer wieder bilden sich kleine Grüppchen um die Tische und Angebote.

Der Tisch von Heidi Moser zieht die Blicke auf sich. Strategisch günstig hat sie gleich vor der Großen Jurahalle geparkt; hier muss jeder vorbei. Sie hat ihre Goebel-Artikel und Hummelfiguren dicht an dicht gereiht. Fast sieht es aus, als sollten sie sich gegenseitig vor dem kalten Wind schützen — wie bei einer Pinguin-Kolonie. Ein Jahr war sie jetzt nicht mehr in Neumarkt, sagt Heidi Moder, nun will sie schauen, wie es so wird im neuen Jahr.

„Da ist doch verhältnismäßig viel los“, sagt ein eingefleischter Flohmarkt-Fan, „das kann sich für den Januar doch sehen lassen.“ In der Großen Halle dürften es an die 60 Standbetreiber sein, die ihre Ware feilbieten.

Eigentlich geht der Flohmarkt in der Kleinen Halle über die Bühne. Weil aber sieben Jugendliche in der Neujahrsnacht dort eingestiegen sind und einen Feuerlöscher entleerten, ist die Halle gesperrt. Sie muss aufwändig gesäubert werden.

„Einer der größten und schönsten Trödelmärkte der Oberpfalz“ sei der Neumarkter Flohmarkt, loben die Enklers. „Der Neumarker Flohmarkt war schon immer etwas Besonderes in der Region“, sagt Marcus Enkler.

An diesem Tag ist er wohl auch der größte Hallenflohmarkt der Metropolregion. Unter dem Bild der Burgruine Wolfstein, wo während des Volksfestes die Bühne steht, warten altes Geschirr, Taschenuhren, Modelleisenbahnen, Vinylschallplatten, Teddy-Bären und mehr auf Käufer; windgeschützt und bei angenehmeren Temperaturen als draußen lässt es sich gut handeln und feilschen.

Hobby zum Beruf gemacht

Bleibt abzuwarten, wie sich der Flohmarkt entwickelt. Die Enklers werben für sich, einer „der günstigsten Veranstalter Süddeutschlands“ zu sein, „bekannt für gut besuchte und umsatzstarke Floh-, Trödel-, Sammler- und Jahrmärkte in Ihrer Nähe. Bekannt und bewährt seit über 20 Jahren“, heißt es.

Damals hat Marcus Enkler nach abgeschlossener Lehre begonnen, Flohmärkte zu veranstalten. „Da wennst du um fünf Uhr gekommen bist, waren meist schon alle Plätze belegt und es ging nichts mehr“, erzählt der 39-Jährige über seine Flohmarkt-Erfahrungen als Bub.

Der Vater war damals wenig begeistert, seine beiden Sprößlinge in aller Herrgottsfrühe am Samstag durch die Region zu schaukeln. Also begann Marcus Enkler, der aus Dinkelsbühl kommt, selbst als Veranstalter aufzutreten.

So professionell, dass er expandierte, und schließlich hauptberuflich davon leben konnte; heute gehören zum Unternehmen mehrere Angestellte.

„Das ist nur das Winterprogramm“, sagt Marcus Enkler mit Blick auf den aktuellen Handzettel. Er lädt zu Flohmärkten von Aurach bis Weißenburg, von Ansbach bis Wassertrüdingen. Dazu kommen große Märkte in Nürnberg — und jetzt auch Neumarkt. Ab Ende März beginne die eigentliche Saison, sagt Enkler, mit Veranstaltungen in Lindau oder Würzburg, eben in ganz Süddeutschland.

Die Resonanz der Standlbetreiber auf den ersten Flohmarkt unter neuer Regie ist im Gespräch überwiegend positiv, sie loben „die beiden freundlichen Männer“. Marcus und Sven Enkler hatten, obwohl sie erst zum Jahreswechsel übernahmen, darauf bestanden, den ersten Flohmarkt des Jahres gleich am 3. Januar abzuhalten. „Die Leute wissen, am ersten Samstag des Monats ist Flohmarkt“, sagt Marcus Enkler. Es gebe nichts Schlimmeres, als wenn einer komme und vor einem leeren Platz stehe.

Immer am ersten Samstag

Deshalb gilt: Flohmarkt wird auch künftig wie immer am ersten Samstag des Monats sein, außer im August. Sollte der erste Samstag auf einen Feiertag fallen, verschiebt sich der Markt um eine Woche nach hinten. Die Händler hätten sich großteils zufrieden gezeigt, sagt Enkler, auch wenn der Markt ein abruptes Ende nahm: Als am frühen Nachmittag plötzlich heftiger Schneefall einsetzte, flüchteten erst die Kunden – und dann packten die Händler ein.

Viele hatten noch eine weite Heimreise vor sich. Doch sie wollen wieder kommen, und mit ihnen noch viele weitere Anbieter, verrät Enkler: „Da waren etliche da, die sich anschauen wollten, wie das jetzt so läuft. Und etliche haben sich schon für den nächsten Markt angemeldet.“

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