Neumarkter im Zentrum eines internationalen Drogenrings?

16.11.2015, 15:01 Uhr
Neumarkter im Zentrum eines internationalen Drogenrings?

© Foto: Wolfgang Fellner

Laut einer Mitteilung des LKA ermitteln seit Juli 2014 die Rauschgiftfahnder von Kripo und Zoll in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth gegen den 56-jährigen Neumarkter. Er soll zusammen mit mehreren anderen Tatverdächtigen über viele Jahre hinweg mehrere Tonnen Cannabis und Marihuana aus Spanien über Deutschland vor allem nach Österreich geschmuggelt hat.

Im Dezember 2014 schlugen die Ermittler zu und nahmen ihn fest, als er von einer mutmaßlichen Beschaffungsfahrt aus Köln mit drei Kilo Haschisch im Gepäck unterwegs war. In seinem Anwesen in Neumarkt fanden die Beamten dann noch weitere 600 Gramm Marihuana.

Neben dem zum Drogentransport benutzten Fahrzeug beschlagnahmten die Ermittler noch fünf weitere Autos zum Zwecke der Gewinnabschöpfung.

Danach folgten umfangreiche gemeinsame Ermittlungen mit österreichischen, spanischen und französischen Behörden, um den Umfang des Rauschgiftschmuggels aufhellen zu können. Mittlerweile gehen Polizei und Staatsanwaltschaft davon aus, dass mehrere Tatverdächtige Cannabisprodukte aus Marokko über verschiedene Wege durch Spanien nach Deutschland und Österreich brachten.

Insgesamt dürfte es sich dabei um mehrere Tonnen des Rauschgiftes, das besonders durch seine hohe Qualität auffiel, handeln, so das Landeskriminalamt. Den 56-Jährigen erwartet nun in Kürze ein Gerichtsverfahren vor dem Landgericht Nürnberg- Fürth.

Auslöser der Ermittlungen war ein Strafverfahren, das Österreichische und spanische Behörden seit mehr als drei Jahren führen. So wurde zuletzt Ende Oktober 2015 ein 58-Jähriger Österreicher, der vor mehreren Jahrzehnten nach Spanien ausgewandert war, in Wien festgenommen und Rauschgift sichergestellt.