Neumarkter Stadtpark: Kritik von allen Seiten

22.3.2018, 06:30 Uhr
Neumarkter Stadtpark: Kritik von allen Seiten

© Hauke Höpcke

Am Donnerstag, 22. März, steht es als unscheinbarer Punkt 15 auf der Tagesordnung des Stadtrats. "Umgestaltung des Stadtparks - Entscheid über  weiteres Vorgehen".  Doch die Kritiker werden immer lauter.

Am Dienstag hat der Bund Naturschutz im Stadtpark Unterschriften gesammelt, um die bizzarr verwachsenen Buchen auf der Schanze zu retten.   Rund um den BN-Stand flatterten ein bunter Vogel und eine Waldfee. Sigrid Schindler und die SPD-Fraktionsvorsitzende Ursula Plankermann hatten sich für ihre Sache ins Kostüm geworfen.
„Wir wollen die Bäume erhalten“, sagte Plankermann  und kündigte weitere Aktionen an: „Bis September müssen wir eine Mehrheit gewinnen, sonst rollen hier die Bagger.“

Ähnlich sieht dies Flitz. „Wir brauchen kein Disneyland“, grollte zuletzt Johann Georg Gloßner aus dem Krankenstand. Als Mitglied des Arbeitskreises habe er sich von Anfang an mit Fragen nach der ökologischen Aufwertung des Stadtparks verbunden. „Vom Baumlehrpfad über ausreichend Unterholz für Vögel und Kleingetier bis hin zu Insekten fördernden Büschen habe ich alles gefordert was eine grüne Lunge für die Stadtmitte braucht“, schreibt Gloßner.

 

 

Auch die Grünen haben sich im Stadtrat ja insbesondere für den Erhalt der Hainbuchenhecke ausgesprochen. „Mehr ‚Grün‘ ist natürlich immer besser“, sagt Sprecher Thomas Leykam. In einer der letzten Sitzungen habe man einzelne strittige Punkte der Stadtparkgestaltung zur Abstimmung gestellt und leider verloren. „Wir Grüne sind da Demokraten genug, um diese Entscheidung des Stadtrats zu akzeptieren.“ Die vorgestellten Kosten von bis zu fünf Millionen Euro hält Leykam für akzeptabel wegen der hohen Förderung.

Die Mehrheit in der CSU sieht dies anders und stößt sich hauptsächlich an den Kosten. Umweltreferent Werner Thumann stößt mit seiner vehementen Verteidigung der Umgestaltung selbst in seinen eigenen Parteifreunden offenbar auf taube Ohren. Geschätzte fünf Millionen Euro sind ihnen zu viel, selbst wenn die Belastung der Stadt durch großzügige Förderung geringer ausfallen sollte. Aber nicht nur die Kosten, sondern auch auf die Umsetzung müssten beachtet werden, argumentiert Fraktionschef Markus Ochsenkühn.

Wegen des anstehenden Hochschulbaus am Residenzplatz fordert die CSU, bei der Stadtparkumgestaltung in zwei Bauabschnitten vorzugehen. Es sollte auch die Entwicklung der Hochschule in der Innenstadt mitbedacht werden, um die Sanierung des Stadtparks entsprechend zu gestalten und womöglich ein „Campusgelände“ zu erhalten.

Auch in der UPW hat sich durch die von vielen Seiten vorgetragenen Argumente eine offene Diskussion entwickelt „Ich bin guter Dinge, dass wir hier insbesondere mit der CSU einen großen Konsens finden können und auch werden", sagt Fraktionsvorsitzender Martin Meier.

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