Neumarkts tiefste Grube wartet aufs Ganzjahresbad

15.12.2017, 06:15 Uhr
 Neumarkts tiefste Grube wartet aufs Ganzjahresbad

© Foto: André De Geare

Über 25 000 Kubikmeter Sand haben die Bagger der Firma Berger bisher schon ausgehoben. Das entspricht der Ladung von über 1000 Muldenkippern. "Bis zum Ende des Jahres sind wir mit dem Erdaushub fertig", sagt Peter Stemmer, der das Projekt bei den Stadtwerken Neumarkt verantwortet. Die Stadt Neumarkt investiert in das Bauvorhaben rund 42 Millionen Euro.

Die Baugrube ist 8,80 Meter tief an der Hangseite in Richtung Knabenrealschule. Dabei ist die Sohle gestuft. Innerhalb der Baugrube gibt es rund drei Meter Niveau-Unterschied.

Denn die Becken und die Technik-räume sind in den Hang eingepasst, um den Aushub zu begrenzen. Je nach Bereich befinden sich 1,5 bis zwei Geschosse des künftigen Ganzjahresbads unter der Erde. Dort ist dann beispielsweise die Wasseraufbereitung untergebracht. "Wir haben die Keller bis zum Letzten ausgereizt", sagt Stemmer.

Wasserwerk Zwo

Der Grundwasser ist schon längst erreicht. Es wird abgeleitet durch mehrere Seitenpumpen, die Tag und Nacht laufen und den Grundwasserspiegel abgesenkt haben.

Lange Zeit holte die Stadt Neumarkt sogar einen Teil ihres Trinkwassers aus diesem Bereich. "Es war das Wasserwerk 2", sagt Stemmer, der auch für die Wasserversorgung der Stadtwerke zuständig ist. Doch in den 60er Jahren gab es Zweifel an der Qualität. Die Stadt wuchs immer näher an das Fördergebiet und außerdem hatte man dort nach dem Krieg eine alte Sandgrube mit Schutt aus der zerstörten Altstadt aufgefüllt, von dem niemand wusste, was darin alles enthalten war.

Deshalb war auch bei den ersten Erdarbeiten immer der Kampfmittelräumdienst beteiligt. Glücklicherweise tauchte kein Blindgänger auf und auch sonst nichts gefährliches. Aber Tanks und Behälter des alten Wasserwerks fanden die Bauarbeiter.

Eröffnung Ende 2019

Im Frühjahr 2018 beginnen die Arbeiten am Rohbau, der wohl bis Ende kommenden Jahres fertig wird. Die ersten Badegäste sollen dann am Ende des Jahres 2019 die Becken bevölkern. Vier Fünftel des Bades wären damit fertig, wesentliche Einrichtungen, wie Schwimmbereiche mit Sportbecken, Kinderbecken, Kursbecken und Erlebnisbecken sowie Sauna, Umkleiden und Gastronomie betriebsbereit.

Der zweite Abschnitt ist dann die Indoor-Wasserrutsche. Für sie wird im Frühjahr 2019 das Hallenbad abgerissen. Etwa anderthalb Jahre später, im Januar 2021, soll dann alles fertig sein.

 

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