OG-Schüler fordern: Weniger Plastiktüten und mehr Fairtrade-Läden

1.5.2017, 06:44 Uhr
Zum Abschluss ließen alle gemeinsam einen Ballon fliegen.

© Franz-Xaver Meyer Zum Abschluss ließen alle gemeinsam einen Ballon fliegen.

Eine Woche lang Samstag haben die "Weltfairänderer" — ein Bildungsprojekt der Diözese Eichstätt gemeinsam mit Neumarkter Institutionen — ihre Zelte auf dem Schulhof des OG aufgeschlagen. Es gab eine medial aufbereitete Ausstellung zum Thema Nachhaltigkeit mit verschiedenen Mitmach-Stationen, eine T-Shirt-Tauschbörse und ein fair-Café. Die Schüler nahmen an Veranstaltungen zu sozialen, ökologischen, ökonomischen und ethischen Themen teil. Ziel ist es, den Schülern, Eltern und Lehrern Wissenswertes zum Thema Nachhaltigkeit zu vermitteln und sie zu Verhaltensänderungen zu animieren.

Die Neumarkter Nachrichten lassen fünf Schüler Bilanz ziehen. Sie antworten auf drei Fragen: Was hat dir während der Projektwoche am besten gefallen beziehungsweise was hat dich am meisten beeindruckt? Wenn du ein einflussreicher Politiker wärst, was würdest du in der Welt verändern? Womit willst du persönlich in deinem Leben anfangen, etwas zu verändern?

Leni Meier (10 Jahre, 5. Klasse): Mir hat die Teamarbeit in den Workshops und bei den Spielen am besten gefallen. Wir waren fair zueinander und man musste einander vertrauen. Wir konnten auch was ausprobieren, zum Beispiel Slackline. Und wir haben etwas über Togo erfahren, das auf Platz 23 der ärmsten Länder steht. Als Politikerin würde ich denen noch mehr helfen. Statt Plastiktüten sollte man besser Stofftüten verwenden. Zuhause benutzen wir Plastiktüten mehrfach, meine Oma hat gar keine. Auch weniger Plastikverpackungen wären gut. In der Schule sollte man darauf achten, dass Trinkflaschen aus Recyclingplastik sind und man sollte sein Pausenbrot in mehrfach nutzbaren Brotzeitboxen mitnehmen.

Kilian Weigl (11, 6. Klasse): Mich hat am meisten beeindruckt, dass 540 Gramm CO2 erzeugt werden, wenn ein Apfel aus Neuseeland zu uns geflogen wird. Das haben wir im Streuobstwiesen-Workshop erfahren. Als Politiker würde ich mehr Fairtrade-Läden einführen, damit die Produzenten einen gerechten Lohn für ihre Arbeit bekommen. Denn die Geldverteilung auf der Welt ist sehr unfair. Ich werde Lebensmittel nicht mehr wegwerfen, nur weil das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist.

Enrico Haselmann (11, 6. Klasse): Mich hat beeindruckt, zu erfahren, wie ungerecht das Geld auf der Welt verteilt ist. Europa ist nach Nord-Amerika der zweitreichste Kontinent. Als Politiker würde ich ärmere Länder mit Geld unterstützen. Wir haben so viel, da können wir auch was abgeben. Persönlich werde ich nicht so viel shoppen gehen und wenn, dann mehr Produkte kaufen, die fair gehandelt werden, zum Beispiel in Fairtrade-Läden. Es muss nicht das Billig-T-Shirt für drei Euro sein.

Sina-Marie Schömezler (15, 9. Klasse): Wir haben viel in den Workshops und bei den Rollenspielen gelernt. Wie fair sind wir untereinander? Wir fair sind die Lehrer? Wer wird besser, wer schlechter behandelt? Ich habe eine alleinerziehende Mutter gespielt, hatte wenige soziale Kontakte und stand deshalb weit hinten. Als Politikerin würde ich versuchen, Menschen, die nicht so viele Chancen haben, zu unterstützen. Jeder sollte seine Träume verwirklichen können, zum Beispiel Medizin studieren, auch wenn man nicht aus einer wohlhabenden Familie kommt. Persönlich könnte jeder armen Leuten auf der Straße etwas zu essen geben. Es reicht oft schon, guten Tag zu sagen. Man kann mit Kleinigkeiten Menschen den Tag verschönern, damit sie mehr Spaß am Leben haben.

Sophie Kuschka (16, 10. Klasse): Die Workshops waren toll, da haben wir viel gelernt, was einem vorher nicht so bewusst war. Zum Beispiel über Umweltschäden durch den hohen Wasserverbrauch bei der Jeansherstellung ist und wenn die Sachen dann herumgeflogen werden. Als Politikerin würde ich die Menschen mehr darauf aufmerksam machen, wie stark wir andere Länder und Menchen ausbeuten, und ich würde schauen, dass es fairer zugeht. Ich will mehr faire Produkte, vor allem Kleidung, kaufen, weniger Strecken mit dem Auto fahren, dafür mehr Fahrrad, Bus oder in Fahrgemeinschaften.

 

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