Ostbayerisches Handwerk erlebt keine Winter-Depression

19.1.2019, 12:49 Uhr
Ostbayerisches Handwerk erlebt keine Winter-Depression

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Dementsprechend lang waren die Wartezeiten auf einen Handwerker, nämlich im Schnitt 9,6 Wochen. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturbericht der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz hervor. "Seit 2015 bewerten die ostbayerischen Handwerker ihre wirtschaftliche Lage im Trend stetig positiver", sagt Alexander Stahl, Geschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz.

Steigende Umsätze

Aufgrund der Wintermonate verringerten sich zwar bei 21 Prozent der Betriebe die Auftragseingänge – insbesondere im Bauhauptgewerbe, aber auch im Gesundheitsgewerbe sowie in den Handwerken für den privaten Bedarf. "Aber im Vergleich zu den Jahren davor haben trotz der kalten Jahreszeit insgesamt deutlich weniger Betriebe Rückgänge verbucht", erklärt Stahl. Von einem guten Saisongeschäft, mit sogar steigenden Auftragseingängen, profitierte vor allem das Lebensmittelgewerbe.

Mit der guten Auftragslage gingen steigende Umsätze einher. Zuletzt verbuchten 26 Prozent der Betriebe gestiegene Umsätze und damit deutlich mehr als in den vierten Quartalen der vergangenen Jahre. Vor allem das Lebensmittelgewerbe, das Ausbaugewerbe sowie die Handwerke für den gewerblichen Bedarf profitierten von diesem Trend. Hingegen schwächte sich die Umsatzdynamik im Kraftfahrzeuggewerbe sowie in Teilen des Gesundheitsgewerbes etwas ab.

Steigende Preise?

In keinem Jahr seit der deutschen Wiedervereinigung schätzten die Handwerker ihre Geschäftslage so positiv ein wie 2018. Gleichzeitig rechnet das Handwerk in Zukunft, ausgehend von gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen, mit steigenden Preisen im Ein- und Verkauf sowie höheren Lohnkosten.

"Doch trotz der guten Konjunktur wächst die Zahl der Betriebe, die ihre weitere Entwicklung weniger optimistisch einschätzen, wenngleich diese Gruppe deutlich in der Minderheit ist", sagt Alexander Stahl.

Neue Mitarbeiter

Zudem stehe der handwerkliche Mittelstand vor erheblichen Herausforderungen: darunter die Gewinnung und Integration neuer Mitarbeiter und die Suche nach Betriebsnachfolgern.

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