Osterhase fragt: Wie fair ist deine Lieblingsschokolade?

8.4.2017, 10:20 Uhr
Osterhase fragt: Wie fair ist deine Lieblingsschokolade?

© Foto: Günter Distler

Ein Drittel der globalen Kakaoernte kommt aus der Elfenbeinküste. Damit ist das Land der weltgrößte Kakaoproduzent. Etwa 60 Prozent aller in Deutschland konsumierten Kakaoware kommt aus dem westafrikanischem Land. Die staatliche Vermarktungsplattform "Conseil Cafe Cacao" reguliert den nationalen Kakaomarktpreis und zahlt den Mindestpreis an die Kakaobauern und Bäuerinnen, welcher sich an dem Weltmarkt orientiert.

Am 1. April verkündete die Kakaovermarktungsstelle, den Kakaopreis um weitere 30 Prozent zu senken. Die Kakaobauern müssen jetzt mit starken Einkommensverlusten rechnen – folglich wird sich die Lebenssituation der Arbeiter noch weiter verschärfen.

Ist es fair, dass diese Menschen jeden Tag hart arbeiten und sich trotzdem keine Existenz sichern können? Mit dieser Frage beschäftigt sich auch die Kampagne "Make Chocolate Fair!". Die Osterhasen sind wieder in den Städten unterwegs und sammeln Unterschriften, um der Ausbeutung der Arbeitern entgegenzuwirken. Ziel ist es, die Schokoladenindustrie aufzufordern, Strategien gegen die großen Schwankungen des Weltmarktpreises von Kakao zu entwickeln.

Im Dezember 2015 wurden bereits 120 000 Unterschriften übergeben. Auch dieses Jahr findet eine derartige Aktion statt, an der sich der Eine Welt Laden in Neumarkt ebenfalls beteiligt. Die Unterschriften können bis Samstag sowohl im Internet als auch bei den Osterhasen oder im Eine Welt Laden in Neumarkt abgegeben werden. "Es ist ein geringer Aufwand, der Großes bewirken kann", sagte Laden-Vorstand Ruth Dorner. "Schokolade darf nicht mehr als Massenproduktionsgut angesehen werden, sondern muss wieder mehr wertgeschätzt werden." Man müsse sie genießen und nicht als selbstverständlich ansehen. Dorner: "Ein paar Cents mehr für jede Tafel tun niemandem all zu sehr weh. Das Leben der Kakaobauern hingegen wird dadurch gerettet."

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