Pfarrer Konecny als Deininger Seelsorger eingeführt

5.10.2015, 20:20 Uhr
Pfarrer Konecny als Deininger Seelsorger eingeführt

© Foto: Franz Xaver Meyer

Der Dekan verlas das Dekret des Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke OSB, mit dem Konecny offiziell zum 1. September diesen Jahres installiert wurde. Der Geistliche, der zwei Tage zuvor seinen 56. Geburtstag gefeiert hatte, betreute zuvor die Pfarrei Eitensheim im Landkreis Eichstätt, bevor ihn der Bischof zum Nachfolger von Pfarrer Norbert Zawilak berief, der sein Amt nach den Querelen bei seiner Rede während des Neujahrsempfangs der Gemeinde zur Verfügung stellte. Nach neunmonatiger Sedisvakanz ist der Pfarreienverbund damit wieder besetzt.

„Miteinander Kirche sein“

Konecny rief am Ende der Eucharistiefeier, die er zusammen mit zahlreichen Amtsbrüdern in Konzelebration feierte, die Gläubigen auf, an der Kirche Jesu Christi mitzubauen. „Die Kirche bleibt eine Dauerbaustelle und wird sich verändern müssen“, sagte Konecny. „Nur miteinander können wir Kirche sein. Jeder ist ein Edelstein“, betonte er den Wert jedes Einzelnen.

Aufgrund des strömenden Regens musste der Kirchenzug entfallen und die Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine, die Ministranten und die Geistlichkeit zogen auf kurzem Weg ins Gotteshaus ein, wo Pfarrgemeinderatsvorsitzende Stilla Kirsch die Anwesenden begrüßte und sich besonders bei den Geistlichen Clemens Bombeck und Georg Rabeneck bedankte, die wie weitere Priester in der Interimszeit dafür sorgten, dass das Glaubensleben nicht verlosch. „Seien Sie herzlich willkommen, aufgenommen und angenommen“, sagte sie zu den neuen Seelsorgern.

Willkommensgruß der „Minis“

Vertreter des Pfarrgemeinderats, der Kirchenverwaltung, der Verbände, Kommunionkinder und Ministranten überbrachten ihrem neuen Pfarrherrn mit seinem Kaplan mit kurzen Gedichten einen Willkommensgruß. Konecny, ein gebürtiger Rother, empfing im Jahr 1988 die Priesterweihe. Sein Kaplan Florian Leppert kam in Bayreuth zur Welt und wurde vor zwei Jahren zum Priester geweiht. Pfarrer Konecny brachte aus Eitensheim nicht nur seine Haushälterin Renate Kratzer mit, sondern auch Hund, Katze, Vogel und Fische.

Dekan Monsignore Richard Distler überreichte Pfarrer Konecny die Kirchenschlüssel und geleitete ihn zum Ambo, der Stelle, von der er das Wort Gottes verkünden soll. In seiner Predigt fragte der Dekan, weshalb viele Gläubige der Kirche den Rücken kehrten, obwohl sich diese zu aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen klar äußere.

Distler brachte die Aufgaben des Geistlichen deshalb auf die Formel, er habe ein weltlicher Geistlicher und ein geistlicher Weltmensch zu sein. „Gewiss ist das ein Spagat“, sagte er. Ein weltlicher Geistlicher stehe als Seelsorger mitten in der Welt, kenne die Sorgen der Menschen und bringe die Nöte vor Gott hin.

„Gott hat den Vorrang“

Der geistliche Weltmensch verweltliche nicht selber, sondern gebe in allem Gott den Vorrang und mache die Gläubigen darauf aufmerksam, dass sie all ihr Tun vor Gott zu verantworten hätten. Als Beispiele nannte Distler den Umgang mit den Flüchtlingen, mit den Menschen in der Dritten Welt, den Gaben der Schöpfung und den Finanzen.

Der Dekan forderte die Gläubigen auf, mit den neuen Seelsorgern vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. „Redet bei Problemen nicht über den Pfarrer und den Kaplan, sondern mit ihnen in gegenseitigem Respekt“, ermutigte er die Gläubigen. Oft sei man am Anfang begeistert, aber schon nach einem Jahr komme es zu Missverständnissen oder gar Rissen, berichtete der Dekan aus seiner Erfahrung nach seiner 35. Installation. Eine geistliche Atmosphäre könne bewirken, dass jetzt mitten im Herbst ein neuer Frühling in die Pfarreien einziehe.

Lob vom Bürgermeister

Bei der Gabenprozession brachten Pfarrangehörige Stola, Kerze, Bibel, Querflöte, Kreuz, Rosenkranz, Hostienschale sowie Wein und Wasser zum Altar.

Bürgermeister Alois Scherer stellte dem neuen Geistlichen seinen Ort als lebendige Gemeinde mit auch kritischen Menschen vor. „Wer aber das Herz erobert, der ist im Herz eingeschlossen und Sie haben schon jetzt die Herzen erreicht“, lobte das Gemeindeoberhaupt.

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