Pfeifkonzert für Aigner beim Berchinger Rossmarkt

5.2.2014, 16:19 Uhr
Hunderte aufgebrachte Gegner der Stromautobahn empfangen Energieministerin Ilse Aigner auf dem Berchinger Rossmarkt mit Buhrufen.

© Günter Distler Hunderte aufgebrachte Gegner der Stromautobahn empfangen Energieministerin Ilse Aigner auf dem Berchinger Rossmarkt mit Buhrufen.

Aigner verteidigte bei der politischen Kundgebung das geplante Moratorium für den Bau großer Stromtrassen in Bayern. Erst nach der Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) könne die Frage geklärt werden, „ob wir die Trassen überhaupt noch brauchen“, sagte Aigner. Die Gegner überzeugte dies keinesfalls. „Der Landkreis Neumarkt hat seine Hausaufgaben gemacht und liefert bereits 60 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien“, sagte Berchings Bürgermeister Ludwig Eisenreich (CSU).

Nun seien auch andere Bezirke wie Nieder- und Oberbayern sowie Schwaben gefordert. „Es kann nicht sein, dass nur Nordbayern die Belastung tragen soll.“ Sollte die Stromtrasse dennoch unverzichtbar sein, sollte diese zumindest unterirdisch verlegt werden. Hans Pröpster von der Bürgerinitiative Pavelsbach ist dagegen überzeugt, dass die Trasse überhaupt nicht nötig ist. Überdies „wollen die Oberbayern doch nur ihr Urlaubsland verschonen“, sagte der zweite Bürgermeister der Gemeinde im Landkreis Neumarkt.

Gegen die Stromautobahn haben sich in ganz Franken, der Oberpfalz sowie Schwaben mittlerweile Bürgerinitiativen gegründet, um gegen die Pläne des Netzbetreibers Amprion anzugehen. Infoveranstaltungen von Amprion in Nürnberg und Donauwörth wurden von den Protesten der Bürger begleitet. Erst am Dienstag sprach sich Ministerpräsident Horst Seehofer für ein Moratorium in Sachen Stromtrasse aus.

Die eigentlichen Hauptakteure gerieten dabei fast aus dem Fokus. „Es gab zwar schon immer Proteste auf dem Berchinger Rossmarkt, aber es ist nicht in Ordnung, wenn die Pferde in den Hintergrund rücken“, sagte Reinhard Buchbinder, der Organisator des größten eintägigen Wintervolksfestes in Bayern. Der Berchinger Rossmarkt in der Oberpfalz ist das größte eintägige Wintervolksfest in Bayern mit etwa 120 Rössern und mehr als 20.000 Besuchern.

Der Artikel wurde am 5. Februar zuletzt um 16.18 Uhr aktualisiert.

 

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