„Pfleiderer für nächsten Jahrzehnte gesichert“

14.8.2012, 11:36 Uhr
„Pfleiderer für nächsten Jahrzehnte gesichert“

© Edgar Pfrogner

Das erklärte Michael Wolff, Chef der Pfleiderer Holzwerkstoffe GmbH, gestern beim offiziellen Spatenstich für die Modernisierung des Spanplattenwerkes II an der Dreichlingerstraße. Mit einem Gesamtkostenaufwand von über 25 Millionen Euro wird dort eine neue Produktionshalle eine nagelneue Presse für Spanplatten aufnehmen.

Mit einer Jahreskapazität von rund 900000 Kubikmetern bleibt die Pfleiderer-Produktion eines der größten Werke dieser Art in Europa. Das Unternehmen setzt auf die „wirtschaftliche Leistungskraft“ der Sparte, weil die Neumarkter Spanplattenproduktion — sie besteht seit 1962 — „immer Geld verdient“ habe, so Michael Wolff vor zahlreichen Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft. „Wir sind dankbar, dass wir angesichts der schwierigen Phase der Pfleiderer AG überhaupt investieren dürfen“, sagte der Holzwerkstoffe-Chef — ohne das laufende Insolvenzverfahren für die Aktiengesellschaft ausdrücklich zu erwähnen.

Produktionsstart 2014

Das neue Produktionsgebäude wird stattliche Ausmaße haben: Nach Angaben von Werksleiter Dirk Beyer wird die Halle 151 Meter lang, gut 25 Meter breit und bis zu 20 Meter hoch sein. Daraus errechnet sich ein umbauter Raum von 55000 Kubikmetern. Beyer sprach von einem „straffen und sportlichen Zeitplan“: Nachdem die Bauarbeiten erst in diesen Tagen begonnen haben, soll das Werk aus der Hand der Firmengruppe Max Bögl (Sengenthal) bereits Ende April 2013 stehen. Im Juli soll dann die Fertigungsanlage mit einer 29 Meter langen Heizfläche für die Plattenproduktion angeliefert werden.

Nach diversen Probeläufen wird dann der Start der eigentlichen Produktion Anfang 2014 erfolgen. Nachdem das alte Werk wegen angeblicher Umweltbelastungen immer wieder in der Kritik gestanden hatte, brechen bei Pfleiderer auch ökologisch neue Zeiten an. Nach Angaben von Werksleiter Dirk Beyer würden die Staub- und Geruchsemissionen um 30 Prozent verringert werden. Die Produktion soll „abwasserfrei“ erfolgen; beim Rohstoffeinsatz erhofft sich Pfleiderer Einsparungen von 15 Prozent. Zehn Prozent weniger Energie wird die neue Produktion brauchen.

„Das ist ein entscheidender Meilenstein von Pfleiderer in Neumarkt“, kommentierte der Betriebsratsvorsitzende der Wodego GmbH, Manfred Schmidt, eine der größten Einzelinvestitionen des Unternehmens in Deutschland. Schmidt: „Bei Pfleiderer geht es wieder voran, wir investieren an allen Standorten in Deutschland.“ Dies sei ein „zukunftsweisendes Signal für die Belegschaft“.

Die Wettbewerbsfähigkeit von Pfleiderer werde durch diese große Investition am Standort Neumarkt nachhaltig gestärkt. Davon ist Landrat Albert Löhner überzeugt. Der Landkreischef rief in Erinnerung, dass Pfleiderer die regionale Entwicklung über viele Jahrzehnte maßgeblich geprägt hat. Die Gebietskörperschaften seien darauf angewiesen, dass die Unternehmen erfolgreich wirtschaften. Löhner: „Wir tun alles, um die Firmen auf diesem Weg zu unterstützen.“

Belegschaft feiert am Volksfest

Der Neumarkter Oberbürgermeister Thomas Thumann erinnerte bei seiner Rede anlässlich des Spatenstiches daran, dass diese Einzelinvestition immerhin fast das Volumen erreiche, das die Stadt Neumarkt im Moment für öffentliche Vorhaben ausgebe.

Nach dem Spatenstich lud die Geschäftsführung der Pfleiderer Holzwerkstoffe alle Mitarbeiter und Ehrengäste zum gemeinsamen Besuch des Neumarkter Volksfestes ein. Etwas Feststimmung gab es schon beim Spatenstich selbst: Viele der Pfleiderer-Mannschaft waren in Dirndl oder Lederhose gekommen.

 

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