Pilsach paradox: Mehr Schulden, aber nicht pro Kopf

24.1.2015, 12:00 Uhr
Pilsach paradox: Mehr Schulden, aber nicht pro Kopf

© Fellner

  Der Rechnungsprüfungsausschuss mit Andreas Götz, Markus Hollweck, Andreas Mederer und Peter Nißlbeck hat die Jahresrechnungen des Haushaltsjahres 2013 gesichtet. Das Ergebnis legte nun Vorsitzender Andreas Götz dem Gremium vor.

Der Verwaltungshaushalt schloss mit 3 947 291 Euro ab. Der Vermögenshaushalt betrug 4 543 254 Euro. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt betrug 1 064 302 Euro, während diese im Vorjahr noch bei 1 330 375 Euro lag. Sie liegt aber um 409 302 Euro über dem Haushaltsansatz, was insbesondere auf die gegenüber dem Haushaltsansatz unerwartet hohen Gewerbesteuereinnahmen zurückzuführen ist.

Zum 31. Dezember 2012 wurden 446 052 Euro an Rücklagen verbucht, die sich zum 31. Dezember 2013 auf 298 536 Euro verminderten. Die Verschuldung der Gemeinde erhöhte sich zwar von 2 341 359 Euro im Jahr 2012 (982,57 Euro pro Einwohner) auf 2 695 949 Euro, aber die Pro-Kopf-Verschuldung verringert sich auf 874,62 Euro (Stand: 30. Juni 2013): Grund ist der Einwohnerzuwachs.

3,48 Millionen Euro investiert

Das Investitionsvolumen des Jahres 2013 betrug 3 479 563 Euro, wobei der Schwerpunkt neben Straßenbau, Grunderwerb und Erschließung des Baugebietes „Alfalter“ in Pilsach sowie der Bau der Abwasseranlage in Habertshofen bildete.

Der Rechnungsprüfungsausschuss regte an, eine genaue Aufschlüsselung über die Einnahmen und Ausgaben aus Vermietung und Verpachtung dem Gemeinderat vorzulegen, was Bürgermeister Adolf Wolf wegen des Datenschutzes in der nicht öffentlichen Sitzung vorlegte.

Interesse bestand an einer Information über die Dividenden-Ausschüttung aus der Beteiligung der Gemeinde bei Juraenergie eG. Die Gemeinde habe Anteile über 2500 Euro, informierte das Gemeindeoberhaupt, die zuletzt im Jahr 2012 eine Dividende in Höhe von 36,81 Euro erbrachten.

Hinterfragt wurden auch die Kosten für Gastschüler, welche Schulen außerhalb des Gemeindebereichs besuchen. Da die Grundschule Pilsach wegen der geringen Schülerzahl keine Ganztagsklasse anbieten kann, sind fünf Kinder in Berg und zwei in Neumarkt untergebracht, für die die Gemeinde 1450 Euro pro Kind aufbringen muss.

Angeregt wurde eine Aufstellung der Einnahmen aus der Gewerbesteuer der vergangenen Jahre. Diese betrug im Jahr 2010 420 000 Euro und steigerte sich 2013 auf 1,1 Millionen Euro. Der Brennholzverkauf brachte 2012 28 000 Euro und 2013 17 000 Euro ein.

Der Maschinenring Mühlhausen führt vertraglich festgelegte Mäharbeiten auf dem Schulgelände durch. Vorgeschlagen wurde, dass dies künftig die Bauhofmitarbeiter erledigen könnten. Die Mitglieder des Gemeinderates genehmigten einstimmig die Jahresrechnung und erteilten die Entlastung.

Gemeindezentrum in Schule?

Vor kurzem trafen sich die Mitglieder des Gemeinderates zu einer Klausurtagung in Plankstetten, wo Vorschläge über künftige Investitionsmaßnahmen für die nächsten Jahre ausgearbeitet wurden. Dringend notwendig ist die Sanierung des Schulgebäudes. Und nachdem es in Pilsach nur noch eine Grundschule gibt, könnten die frei gewordenen Räume eventuell als Gemeindezentrum umgebaut werden.

Nachdem die Zuwanderung von Flüchtlingen in Deutschland enorm zugenommen hat und in der Bevölkerung kontrovers diskutiert wird, bat Bürgermeister Adolf Wolf Gemeinderat Andreas Götz als Immigrationsbeauftragten der Gemeinde, das Asylverfahren in Deutschland zu erläutern.

Wie das Gemeindeoberhaupt meinte, erfährt damit das Gremium die aktuelle Situation aus fachlicher Sicht, da Götz beruflich Angestellter im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg sei. Kürzlich wurde erst der Migrationsbericht des Amtes veröffentlicht, der Wegweiser für die Regierung, aber auch für die Wirtschaft sei, berichtete Götz.

Die Bundesländer sind für die Unterbringung der Asylbewerber zuständig, die nach einer exakt festgelegten Quote gerecht verteilt werden. Das Bundesamt führt das Asylverfahren durch. Nach dessen Entscheidung regeln wiederum die Ausländerbehörden der Bundesländer das Aufenthaltsrecht.

Die Zugänge haben sich von 33 033 Erst- und Folgeverfahren im Jahr 2009 auf 127 023 im Jahr 2013 erhöht und im vergangenen Jahr waren es bereits über 173 000, die meisten Asylbewerber aus Syrien, berichtete Götz.

In der Relation im Mittelfeld

Für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union sind die Zugangszahlen seit 2009 bis 2013 um 55,8 Prozent angestiegen, davon betrug die Steigerung von 2012 bis 2013 23,5 Prozent.

Deutschland sei die wirtschaftsstärkste Nation in Europa und stehe im europäischen Vergleich bei der Zuwanderung an erster Stelle, aber auf die Einwohnerzahl umgerechnet nur im Mittelfeld, so der Immigrationsbeauftragte bei seinen Ausführungen.

Bürgermeister Adolf Wolf gab folgende Termine bekannt: Samstag, 24. Januar, um 20 Uhr Kulturabend der Gemeinde- und Pfarrbücherei Pilsach in der Grundschule Pilsach; Rosenmontag, 16. Februar, Kinderfasching im Gasthaus Schuster, Pilsach; Faschingsdienstag, 17. Februar, Schafkopfrennen der Ottoburg-Schützen Pilsach im Schützenhaus; Aschermittwoch, 18. Februar, Fischgrillen der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Pilsach beim Gasthaus Siegert.

26 Geburten

Stellvertretende Bürgermeisterin Ulrike Nißlbeck informierte, dass im vergangenen Jahr 26 Geburten – 17 Buben und neun Mädchen – registriert wurden.

Weiter gab sie als KoKi-Beauftragte der Gemeinde folgende Veranstaltungen bekannt, die kostenlos angeboten werden: Dienstag, 27. Januar, 19 Uhr, Vortrag „Glückliche Familie – Wie geht das?, in der Donauer-Kindertagesstätte Pilsach; Donnerstag 5. März, 19 Uhr, Vortrag „Die Entwicklung des Selbstwerts beim Kind“ in der Donauer-Kindertagesstätte Pilsach, und, ebenfalls um 19 Uhr, Vortrag „Kinder beim Lernen unterstützen“ in der Grundschule in Pilsach.

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