Polizei stoppt illegalen Transport mit 7000 Tieren bei Amberg

16.10.2017, 13:25 Uhr
Überwiegend Mäuse und Ratten befanden sich in dem Kastenwagen aus Tschechien. (Symbolbild)

© Harald Hofmann Überwiegend Mäuse und Ratten befanden sich in dem Kastenwagen aus Tschechien. (Symbolbild)

In der Oberpfalz wurde am Sonntag der wohl bisher größte illegale Tiertransport Deutschlands gestoppt. Die Polizei beschlagnahmte auf einem Autobahnparkplatz bei Amberg über 7.000 Tiere – darunter Mäuse, Ratten, Kaninchen und Meerschweinchen. Zudem befanden sich nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes auch geschützte Exoten wie Chamäleons und Axolotl in dem tschechischen Kastenwagen.

Experten sprechen vom größten illegalen Tiertransport, der jemals in Deutschland aufgegriffen wurde. Nach Angaben der Polizei musste der tschechische Fahrer 500 Euro Sicherheitsleistung zahlen und durfte weiterfahren. Veterinäramt und Staatsanwaltschaft wurden eingeschaltet.

Für einige Tiere kam die Hilfe aber zu spät, sie starben bereits während des Transports. Wie Tierschützer berichten, waren sie in viel zu engen und falsch temperierten Boxen untergebracht und hatten während des Transports kein Wasser und Futter. "Dieser tierschutzwidrige Transport sprengt alle Dimensionen", sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Die Tiere galten nach ersten Erkenntnissen als sogenanntes Lebendfutter und sollten mit dem Kleinlaster von Tschechien nach Belgien transportiert werden. 

Mittlerweile sind die Tiere in Sicherheit: Sie werden auf mehrere Tierheime in Bayern, Hessen und Baden-Württemberg verteilt - eine besonders schwierige Herausforderung, weiß Verbandschef Schröder. Er sagt: "Die Tierheime sind schon mit den vielen Hundewelpen aus illegalen Transporten extrem beansprucht." Erst am vergangenen Donnerstag hatte die Nürnberger Polizei einen illegalen Welpentransport aufgegriffen. 


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