Postbauer: Hat der Stau bald ein Ende?

24.1.2018, 11:05 Uhr
Postbauer: Hat der Stau bald ein Ende?

© Foto: Wolfgang Fellner

"Da stehen die bis zu uns im Stau", sagte einer der Anwesenden. "Und bis zu uns bei der Bucher Straße auch noch", rief ein anderer. Die geplante Ampelschaltung an der Einmündung treibt die Postbauerer um.

Notwendig wäre eine andere Regelung an der Einmündung der Pyrbaumer in die Nürnberger Straße schon länger, jetzt aber, da auf dem Areal des alten Kago-Werkes 1 ein Supermarkt von Rewe geplant ist, die Abbrucharbeiten schon laufen, hat sich der Gemeinderat des Themas angenommen. Experten wurden befragt, Verkehrszählungen gemacht. Das Ergebnis: zwei getrennte Abbiege-Spuren für die Fahrzeuge, die aus Richtung Pyrbaum kommend in die Nürnberger Straße wollen, dazu eine Ampelanlage.

Kreisel als Ideallösung

Die Ideallösung skizzierte Bürgermeister Horst Kratzer auch: Das wäre ein Kreisel weiter hinten mit einem Arm, der hinter der Norma verläuft und weit draußen in die B 8 führt. Doch um den zu bauen, bedürfte es erst einmal des Grundes. Der ist in privater Hand; für das Areal gibt es einen Bebauungsplan, doch der müsste vom Rat, sagte Kratzer, noch einmal so gestaltet werden, dass da hinkommt, "was wir wollen". Also Zukunftsmusik.

"Warum baut ihr da keinen Kreisel", fragte ein Bürger sehr energisch. Weil der an dieser Stelle nicht genehmigt werde, sagte Kratzer. Er hätte nur drei Arme und die Fahrbahn der B 8 müsste noch dazu verschwenkt werden, da sehe er wenig Möglichkeiten für eine Realisierung. Trotzdem, versprach er, den Kreisel beim nächsten Fachstellengespräch wieder auf den Tisch zu bringen.

40 Jahre warten?

Was wird eigentlich aus der Ampel, wenn die B 8-Ortsumgehung kommt? Die stehe als vordringlich im Bundesverkehrswegeplan, sagte Kratzer, verwies aber auch auf Mühlhausen: "Die mussten 40 Jahre warten." Postbauer-Heng auch schon 30, sagte ein Zuhörer ungerührt.

"Stellt halt eine zweite Ampel noch vor der Bahnbrücke auf, dann staut sich der Verkehr wenigstens außerhalb des Ortes", lautete ein weiterer Vorschlag. Das rief Potbauerer auf den Plan, die fürchteten, dass auch das nicht klappen werde. Am Ende gab es die Zusicherung des Bürgermeisters, dass er die Verkehrsplaner in den Ort holen werde und die Bürger die Möglichkeit bekommen, mit diesen zu diskutieren.

"Warum habt Ihr rund um die Grundschule Tempo 30 ohne zeitliche Begrenzung ausgewiesen", wollte ein anderer Mann wissen. Das sei der Vorschlag der Verkehrsbehörden gewesen, denn ein zeitlich begrenztes Limit hielten diese für nicht optimal, hieß es. Aber hier sei das letzte Wort noch nicht gesprochen.

"Für die Außenanlagen der Turnhalle ist Geld da, aber nicht für den Parkplatz vor dem Gelände des SV Postbauer", legte ein Postbauerer den Finger in die offene Wunde. Denn die Zustände auf dem Areal prangerte er bei den letzten Bürgerversammlungen jedes Mal an, bisher erfolglos. Der "Saustall vor dem Sportplatz" müsse endlich verschwinden. Auf dem unbefestigten Areal parken Busse und Lkw, manche Lkw-Fahrer übernachten dort auch. Die Problematik sei bekannt, Schilder, die die Trucker des Platzes verweisen, seien aber immer wieder abgerissen worden, so Kratzer. Der Bauausschuss werde sich bei seiner nächsten Fahrt den Platz anschauen, versprach er.

"Ich räum’, aber ich bin der Einzige", schimpfte ein anderer, als es um den Winterdienst ging. Im Ort gebe es enge Straßen ohne Gehsteige, so, wie in seiner Straße auch. Und er räume da immer eine Gehbahn frei. Das Räumfahrzeug der Gemeinde räume zwar einen Straßenabschnitt weiter, aber nicht bei ihm: "Kann das nicht auch bei uns durchfahren?" Denn dann wäre er aus der Pflicht.

Auch der fehlende Lärmschutz an der Bahnstrecke in Postbauer war noch Thema. Seinerzeit, erklärte Kratzer, hätten manche Anlieger sich Lärmschutzfenster einbauen lassen von der Bahn. Diese sei damit aus der Pflicht gewesen, eine Lärmschutzwand aufzustellen; zudem habe es geheißen, der Damm trage die Wand nicht.

Seit bekannt sei, dass zwischen Nürnberg und Neumarkt ein drittes Gleis gebaut werden solle, sei er aber wieder an der Sache dran. Allerdings, machte er dem lärmgeplagten Anwohner zuerst einmal wenig Hoffnung: "Ich weiß nicht, wie lange das dauert."

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