Postbauer-Heng setzt kommunale Blitzer ein

9.5.2017, 09:21 Uhr
In allen Bürgerversammlungen sind Rraser ein Thema. Nun will die Gemeinde Postbauer-Heng mithilfe des kommunalen Zweckverbandes dem Übel abhelfen.

© Eduard Weigert In allen Bürgerversammlungen sind Rraser ein Thema. Nun will die Gemeinde Postbauer-Heng mithilfe des kommunalen Zweckverbandes dem Übel abhelfen.

 

Ein Vertreter des Zweckverbandes hatte die Modalitäten, unter denen eine Gemeinde Mitglied werden kann, erst unlängst vorgestellt. Diese sind heute wesentlich kommoder als bei der Gründung vor einigen Jahren, als der Zweckverband schon einmal in Postbauer-Heng angeklopft hatte. Vergebens. Doch die Beschwerden auch auf den Bürgerversammlungen über Raser haben seither nicht abgenommen.

„Das Thema kenne ich seit 34 Jahren“, sagte Bürgermeister Horst Kratzer, also, seit er im Gemeinderat sitze. Auch im Gremium waren sich alle einig, dass gegen Raser etwas unternommen werden müsse. „Selbst Gemeinderäte fahren mal zu schnell“, sagte einer mit einem bedeutungsvollen Blick in die Runde. Stimmt, sagte ein anderer unumwunden; die Debatte, schon einmal geführt, wogte wieder auf.

„Ich bin dagegen“, sagte Erwin Vögerl. Wenn die Messungen vorher angekündigt werden, würden sich alle an dem Tag dran halten, an anderen Tagen würden sie wieder Gas geben. Das können nicht das Ziel sein. Unterstützung erhielt er von Ludwig Häring: „Die haben eine Erfolgsquote von 90 Prozent“, sagte er: „Die stellen sich getarnt auf – so, wie früher in der DDR.“

Einen Lacherfolg hatte er damit sicher. Aber, im Ernst, meinte er, das Projekt dürfe nicht zur Abzocke führen. Da hatte er die Mehrheit des Gemeinderates hinter sich. Abzocken wolle keiner, sagte Bürgermeister Horst Kratzer. Es gehe vor allem um den Lerneffekt für die, die zu schnell fahren. Die Kommune lege fest, wann und wo geblitzt werde, man wolle nur an neuralgische Schwer- und Gefahrenpunkte. „An Tempo-30-Zonen denkt keiner.“ Genauso wenig daran, den ruhenden Verkehr überwachen zu lassen.

„Wer schnelle Autos baut, bekommt einen schnellen Verkehr“, kommentierte Gabriele Bayer den Disput. Am Ende beschloss der Rat, dem Zweckverband beizutreten; der Einsatz von Blitzern ist auf 5000 Euro gedeckelt. Kratzer: „Wir probieren das mal jetzt aus, dann werden wir ja sehen.“ Fünf Räte sahen das anders, ansonsten stimmten alle dafür.

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