Quo badis - Neumarkt oder Berg?

3.7.2015, 18:46 Uhr
Quo badis - Neumarkt oder Berg?

© F.: Etzold

Der Landkreis bot beiden Kommunen die gleiche finanzielle Beteiligung an Bau- und Betriebskosten an. Wenn Neumarkt bis Herbst ja sagt, gibt es dort Schwimmstunden, wenn nicht, kommt Berg zum Zug. Das alte Hallenbad wird nicht mehr betrieben, sowie eine der beiden Alternativen verfügbar ist.

Der Landkreis bietet dem künftigen Partner an, 3,95 Millionen Euro zum Bau dazuzugeben, davon sind 1,58 Millionen Euro staatlicher Zuschuss, schlüsselte Kämmerer Hans Ried auf. Außerdem würde das Neumarkter Bad 60 Euro Betriebskostenzuschuss pro 45-minütiger Schulstunde erhalten; in Berg beträgt der Zuschuss 15 Euro, weil der Bustransport zum Berger Bad hier eingerechnet ist.

Damit ab spätestens 2020 Schwimmunterricht möglich ist, gibt es eine Sicherheitsklausel: Die Stadt Neumarkt und die Gemeinde Berg haben Zeit bis 1. September, über das Angebot zu befinden. Ein entsprechender Vertrag, so eine weitere Frist, muss bis 15. Oktober notariell vereinbart sein.

Der Standort Neumarkt werde vorgezogen. Sollte der Stadtrat aber nicht fristgerecht akzeptieren, werde man mit Berg kooperieren; der Gemeinderat dort hat schon grünes Licht gegeben.

Diesen Beschluss fasste der Kreistag mit großer Mehrheit gegen die Stimmen der Neumarkter Kreisräte Franz Düring und Rudi Bayerl (beide UPW).

Der Landkreis will nach langen Diskussionen nun die Marschrichtung festlegen, machte Landrat Willibald Gailler zum Auftakt der Sitzung klar: „Wir haben die Alternativen Neumarkt und Berg, und wir sollten Entscheidungen, die anstehen, nicht hinauszögern.“ Nun erhöht der Landkreis den Druck auf die Stadt Neumarkt, eine verlässliche Zusage zu machen.

„Wasser gibt es überall“

Eine nicht zu Neumarkt-zentrierte Sicht der Dinge schlug verwies CSU-Fraktionssprecher Josef Köstler vor: Der Kreistag habe die Gestaltung des ganzen Landkreises zur Aufgabe, Einrichtungen dürften im ganzen Landkreis gestreut werden. So falle die Entscheidung umso leichter: „Wasser gibt es überall, und schwimmen lernen kann man an beiden Orten.“

Dafür müssen die Schüler aber auch zum Bad kommen. Kämmerer Ried sagte, dass zum Schwimmunterricht im Hallenbad Neumarkt alle Schüler per Bus unterwegs sind außer den Kindern, die auf die Mädchen- und die Knabenrealschule gehen.

Ein Transfer nach Berg wäre logistisch auch gut zu machen; die höheren Kosten für die Busfahrten würden für den Landkreis dadurch kompensiert, dass der Betriebskostenzuschuss ans Berger Bad niedriger ausfallen würde.

Düring sagte, er persönlich lehne den Vorschlag ab wegen der Sicherheitsklausel. Er rechnet sich aus, dass durch den zusätzlichen Bau eines Lehrschwimmbeckens deutliche Mehrkosten auf die Stadt zukommen, die durch den Landkreis-Zuschuss nicht gedeckt seien.

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