Rammersberg begibt sich ins Mittelalter

12.7.2014, 16:00 Uhr
Rammersberg begibt sich ins Mittelalter

© Werner Sturm

Josef Kastner hat die Chronik von Rammersberg, die am Wochenende erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird, zusammengetragen. Dies erfolgte mit großer Unterstützung durch Altbürgermeister Ottfried Schmidt.

Ergänzt wurde die Chronik durch Fotos und Material für die Ausstellung an beiden Tagen im Feuerwehrgeräthaus von Johann Eichenseer und Franz Brandl. Aus der Ortschronik geht hervor, dass die bisher angenommene Erstnennung von Rammersberg 1189 und die letzte Nennung des Rammersberger Geschlechts 1398 war.

1449 war die Erstnennung der Kirche St. Nikolaus. Wie die Chronisten ausführen war Rammersberg von 1538 bis 1617 lutherisch, zeitweise auch calvinistisch.

1654 erfolgte der Neubau der Kirche St. Nikolaus, 1710 folgten ein Teilneubau und eine Grundüberholung des Gotteshauses. Aus den Aufzeichnungen geht hervor, das zwischen den Jahren 1801 und 1837 15 Bauernhöfe in Rammersberg belegt sind.

Malerische Lage

1817 wird der Ort von Oberweiling nach Lengenfeld eingepfarrt und zwischen 1818 und 1821 entstand die politische Gemeinde Mantlach mit den Ortschaften Mantlach, Rammersberg und Vogelbrunn. 1893 — diese Jahreszahl markiert die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Mantlach für die Ortschaften Mantlach, Rammersberg und Vogelbrunn. Im Zuge der Gemeindereform im Jahr 1972 wird Rammersberg dann Velburg zugeordnet.

Auf einer Anhöhe über dem wunderschönen Tal der Schwarzen Laaber gelegen, fügt sich Rammersberg heute malerisch in das Landschaftsbild ein. Im Rahmen der Dorferneuerung, die in den Jahren 2003 bis 2013 lief – 2008 erfolgte die Gründung des Vereins Dorfgemeinschaft Rammersberg – wurden viele ortsgestalterische Maßnahmen durchgeführt: darunter die Ortskanalisation, der Ausbau der Ortsstraßen, der Bau eines neuen Feuerwehrhauses mit Gemeinschaftsraum und die Neugestaltung der Ortsmitte mit dem Platz rund um die Kirche. Die Kirchenstiftung übernahm außerdem die umfangreiche Außenrenovierung der Filialkirche.

Am diesem Wochenende wird der 825. Geburtstag von Rammersberg mit einem Mittelalterfest groß gefeiert.

Am Samstag um 18 Uhr wird die Ortschronik vorgestellt. Danach herrscht mittelalterliches Lagerleben in der Ortsmitte.

Am Sonntag um 10 Uhr findet ein Gottesdienst in der Filialkirche St. Nikolaus statt, anschließend ist wieder mittelalterliches Markttreiben bis in den frühen Abend angesagt. Feuershow (am Samstag), Schaukämpfe, Waffenausstellung, Schauschmiede, Ritterlager — den Besuchern wird viel geboten.

Großes Programm für Kleine

Eine Ausstellung zur Dorfchronik ist im Feuerwehrgerätehaus und es gibt ein vielseitiges Kinderprogramm: Strohhüpfburg, Kinderschminken, Stockbrote, Wolle filzen (am Sonntag), Armbrustschießen, Eselreiten (am Sonntag), Streichelzoo und vieles mehr.

Veranstalter ist die Dorfgemeinschaft Rammersberg mit tatkräftiger Unterstützung durch Vereine aus Mantlach/Vogelbrunn, Weiling, Lengenfeld, Deusmauer und Velburg sowie durch die Mittelalterfreunde Mühlhausen und die Stadt Velburg.

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