Rechte Randalierer halten Polizeistreifen auf Trab

16.11.2010, 23:49 Uhr
Rechte Randalierer halten Polizeistreifen auf Trab

© Fritz Etzold

Wer in den frühen Morgenstunden des 14. November den Streit begonnen hat ist unklar. Ebenso schweigt das Polizeipräsidium Oberpfalz angesichts laufender Ermittlungen noch zu der Frage, ob jemand verletzt wurde und welchen Hintergrund die Beleidigungen hatten.

Fakt ist aber, dass es am Montagmorgen zu einem längeren polizeilichen Einsatz gekommen ist, nachdem der Wirt eines Cafés die Polizei zur Hilfe gerufen hat. Beteiligt an dem Streit waren nach ersten Angaben rund zehn Mitglieder einer rechtsextremistischen Gruppierung. Der Rädelsführer, ein 30-jähriger Mittelfranke, hat im alkoholisierten Zustand einen anderen Gast offenbar derb beleidigt. In der Gruppe fanden sich auch zwei alkoholisierte 14-Jährige, die von der Polizei an die Eltern übergeben wurden. Ferner ein 25-Jähriger, der einen Böller bei sich hatte, dessen Besitz einen Verstoß nach dem Sprengstoffgesetz darstellt.

Plakat ausgerollt und Beamte beleidigt

Alles, was die Neumarkter Polizei an Streifen aufbieten konnte und Beamte von außerhalb seien darauf angerückt, um die Situation zu entschärfen, so der Sprecher Thomas Plößl gegenüber den NN. Zunächst hätte man versucht, dem Rädelsführer einen Platzverweis zu erteilen. Weil den 30-Jährigen das aber nicht interessierte, nahmen ihn die Beamten in Gewahrsam.

Seinen Kumpanen gefiel das nicht: Gegen drei Uhr tauchten einige von ihnen an der Dienststelle auf, beleidigten Beamte und forderten lautstark die Freilassung ihres Gesinnungsgenossen. Mit Unterstützung mehrerer Streifen konnte die Situation beruhigt werden. Um Gegen 7.15 Uhr ging es allerdings weiter. Erneut versammelten sich einige und entrollten ein Transparent, auf dem der Name einer im Landkreis agierenden rechtsorientierten Kameradschaft stand. Wenige Minuten später zogen sie wieder ab.

Der über die Nachtstunden in Polizeigewahrsam befindliche 30-Jährige wurde nach Entscheidung des kontaktierten Ermittlungsrichters des Amtsgerichts Nürnberg gegen 10.15 Uhr aus dem Gewahrsam entlassen. Aufgrund der politischen Dimensionierung hat das Kommissariat Staatsschutz der Kripo Regensburg die weitere Sachbearbeitung übernommen.