Reicher Kindersegen in Sengenthal: Neue Kita nötig

9.4.2017, 18:43 Uhr

Bei der Kinderbetreuung steht Sengenthal gut da: Aktuell leben in der Gemeinde 126 Kinder zwischen drei und sechseinhalb Jahren. Die Kita betreut alle Kinder zwischen drei und sechs Jahren, in der Krippe sind 36 Kinder zwischen null und drei Jahren angemeldet, das entspricht einer Quote von 36 Prozent — ausreichend gemäß der gesetzlichen Vorgabe, dass für ein Drittel der Kinder dieses Alters Plätze bereitstehen müssen.

In beiden Gruppen liegt Sengenthal im Landkreisvergleich im vorderen Bereich. Bürgermeister Werner Brandenburger sah dies als Bestätigung für das gemeindliche Angebot, aber auch für die Qualität des Kindergartens und angesichts der Vollauslastung für eine familienfreundliche Kostenstruktur.

Im Mittelfeld landet Sengenthal bei der Betreuung der Sechs- bis Zehnjährigen, da die Schule keine Ganztagsbetreuung anbietet. Insgesamt bezeichnete Brandenburger die Situation als "in jeder Hinsicht gut" – so habe der Kindergarten bislang noch kein Kind aus der Gemeinde abweisen müssen.

Sehr beliebt

Die hohen Geburtenzahlen und die Beliebtheit des Kindergartens haben aber auch ihre Schattenseite:Der Kindergarten bleibt in den kommenden Jahren voll ausgelastet und behält sechs Kindergarten- und zwei Krippengruppen. Zugleich steigt in der Schule der Raumbedarf, und die dem Kindergarten zur Verfügung gestellten Räume werden wieder benötigt. Im Schuljahr 2017/18 werden, so Kita-Leiterin Ute Meyer, bis zu 125 Kinder den Kindergarten und bis zu 24 die Kinderkrippe besuchen.

Damit ist die Krippe voll, im Kindergarten bestehen nur noch geringe Reserven. Aus der Altersstruktur ergibt sich für das Schuljahr 2018/19 zudem eine Zahl von rund 40 Vorschulkindern.

Die Schule Sengenthal hat im kommenden Schuljahr 100 Schüler in fünf Klassen. Bis spätestens 2020 wird die Schule über acht Klassen in zwei Zügen verfügen. Bereits in der vergangenen Sitzung hatte der Gemeinderat einen zusätzlichen Kindergarten für zwei Gruppen in die Konzeptentwicklung für die Ortsmitte aufgenommen. Meyer sah den idealen Standort dafür auf dem Bolzplatz, da sich dann der Garten von altem und neuem Kindergarten gemeinsam nutzen ließe.

Da zwei Kindergartengruppen noch ein Jahr in der Schule bleiben, hatte Meyer eine Umfrage unter den Eltern der "Schulhauskinder" gestartet. Die zahlreichen Antworten lobten Einrichtung und Atmosphäreebenso wie die Ruhe einerseits und die Möglichkeit, mit den Kindern der anderen Gruppen zusammenzutreffen andererseits. Kritik beschränkte sich auf Kleinigkeiten. Auch die Ergebnisse der Umfrage favorisieren einen zusätzlichen Kindergarten statt einer Erweiterung, um organisatorische Probleme zu vermeiden.

Standort: Bolzplatz

Ein aktuelles Förderprogramm der bayerischen Staatsregierung gewährt bis zu 70 Prozent Zuschuss beim Kita-Bau – allerdings muss der Förderantrag mit kompletter Planung bis Ende November gestellt werden. Der Gemeinderat beschloss deshalb, den Neubau schnellstmöglich voranzutreiben. Als Standort entschied man sich einhellig für den Bolzplatz. Eine Auslagerung in einen anderen Ortsteil sei nicht sinnvoll, auch ließen sich Gruppengrößen und vorhandene Räume besser ausgleichen, wenn alles an einem Ort ist.

Der Innenausbau soll für eine schnelle Umnutzung in Trockenbauweise entstehen.Falls auf dem alten Bauhofgelände eine Tagespflege für Senioren errichtet wird, ergäbe sich zudem ein vorteilhaftes generationenübergreifendes Miteinander.

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