Reißzwecken im Speckmantel

15.2.2011, 16:30 Uhr
Reißzwecken im Speckmantel

© Etzold

Im vergangenen Jahr, erzählt Jutta Kellner, fing es an. Eine Speckschwarte mit Reißzwecken lag im Garten, es folgten Glasscherben, eine Wurst, gespickt mit Blaukorn. Eine große Bedrohung für den zweijährigen Rauhaardackel Anjo, der oft auch mit anderen Hunden im Pyrbaumer Garten tollt. Passiert ist lange nichts — bis der Unbekannte einen Angelhaken auslegte.

Der Rauhaardackel schluckte den Köder diesmal, „der Faden hing ihm aus dem Maul“, erzählt Kellner mit Schaudern. In einer eineinhalbstündigen Operation gelang es dem Tierarzt, den Haken aus dem Schlund zu entfernen; dabei wurde festgestellt, dass der Hund auch noch Rattengift verspeist hatte. Das Blut konnte nicht gerinnen, zum Glück gibt es dagegen Medikamente. Platt ist Anjo aber immer noch, zu Hause liegt er meist im Körbchen und ruht sich aus.

„Das ist eine Sauerei“

Sein Frauchen ist geschockt durch die Untaten des Unbekannten. „Das ist eine Sauerei“, schimpft sie. Kellner mache sich große Sorgen um den prämierten Rauhaardackel; künftig müsse sie wohl immer den Garten absuchen, bevor der Vierbeiner wieder hinaus dürfe, erzählt sie. Auch über die Installation einer Überwachungskamera habe sie schon nachgedacht.



Die Polizei, bei der Jutta Kellner den Anschlag auf ihren Hund angezeigt hat, ist derweil relativ hilflos. Solange man keine konkreten Hinweise auf den oder die Täter habe, könne man wenig tun, sagt auch Helmut Lukas, Leiter der Neumarkter Polizeiinspektion, auf Anfrage der Neumarkter Nachrichten.

Daher habe die Polizei auch den Tipp gegeben, bei dem nächsten Anschlag auf Anjo das Beweismaterial auf der PI vorbeizubringen, erzählt Kellner. Sie will andere Hundebesitzer vor dem Tierhasser warnen. Alle sollten aufmerksam sein, appelliert Kellner. Denn der nächsten Anschlag geht für Dackel Anjo vielleicht nicht wieder so glimpflich aus.

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