Religionsfreiheit endet über den Wolken

28.7.2014, 16:00 Uhr
Religionsfreiheit endet über den Wolken

© Michael Müller

11 Uhr, viele Neumarkter kommen um diese Zeit aus dem Gottesdienst. Sie haben gesungen, gebetet, der Predigt gelauscht und ihren Glauben gelebt. Stadtpfarrer Norbert Winner knüpft in seiner Eröffnungsrede gleich daran an und macht deutlich, dass Christenverfolgung allgegenwärtig ist: „Nicht alle Menschen dürfen ungehindert Gottesdienst feiern. Manche riskieren dabei ihr Leben. In fast allen Erdteilen werden Christen verfolgt.“

Etliche Zuschauer unterstreichen dies optisch, in dem sie die Tafeln in ihren Händen noch ein Stück höher halten. Nur ein Name ist jeweils darauf zu lesen: Nigeria etwa, oder Laos. Oder Iran. Länder und Regionen, in denen Menschen wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

Alle Glieder leiden mit

Der Moderator und Pfarrer i. R. Ernst Herbert ruft daher zur Solidarität auf: „Wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit“, zitiert er aus der Bibel. Der nachfolgende Redner wird zeigen, dass die freien Ausübung des Glaubens bereits auch dort verhindert wird, wo man es auf den ersten Blick nicht vermutet.

„Ich nenne Ihnen auch den Namen der Fluggesellschaft: British Airways“, sagt Martin Kastler, der bis vor kurzem — bis zum schlechten Abschneiden der CSU bei der Europawahl — noch Europaabgeordneter war. Die Unterstützung der verfolgten Christen weltweit sieht er schon lange als zentralen Punkt seines politischen Engagements.

Berichtet hat er von einer Flugbegleiterin, die sich geweigert hatte, ihre Kette mit einem Christenkreuz während des Dienstes abzulegen. Die genannte Gesellschaft suspendierte sie daraufhin vom Dienst. „Ich werde in so eine Maschine nicht mehr einsteigen“, bekannte der Schwabacher Politiker klar Farbe.

Weitere Redner waren Annekathrin Preidel, die Präsidentin der Landessynode Bayerns, Pastor Bassam Nicula aus Irak und die Menschenrechtsreferentin Aneth Lwakatare aus Tansania. Der UN-Sonderberichteratter für Relgions- und Weltanschauungsfreiheit, Professor Heiner Bielefeldt schickte Grußworte aus Vietnam, die er verlesen ließ.

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