Rustikaler Heckenschnitt rund um Freystadt

17.2.2019, 06:32 Uhr
Rustikaler Heckenschnitt rund um Freystadt

© Foto: Sigrid Schindler

Dem Bund Naturschutz Neumarkt wurden "Pflegemaßnahmen" am Thundorfer Weihergraben und am Kiesenhofener Graben gemeldet, die mit einer fachgerechten Gehölzpflege wenig zu tun haben, wie es in einer Pressemitteilung des BN heißt. Es handele sich um radikale Rückschnitte von nahezu gesamten Hecken bis hin zu Kappungen und Verstümmelungen von großen Bäumen. "Dass eine Heckenpflege sinnvoll und notwendig ist und auch im unbelaubten Zustand mal radikal aussehen kann, ist unumstritten. Aber eine fachgerechte Heckenpflege sollte eigentlich das Ziel verfolgen, den Bestand zu sichern und auf Dauer zu erhalten", schreibt der BN.

Dies werde laut dem Landschaftspflegeverband Neumarkt durch einen abschnittsweisen Stockhieb, der nie mehr als ein Viertel der gesamten Hecke betragen sollte, erreicht. Abschnittsweise wurde am Thundorfer Weihergraben nicht vorgegangen, sondern auf einer Länge von mindestens 200 Metern eine komplette Hecke beseitigt.

Auch am Kiesenhofener Graben, eigentlich eine Naturidylle mitten im Wohngebiet, wurden massive Rückschnitte bis hin zu Kappungen von Bäumen vorgenommen. Von derartigen Maßnahmen können sich große Gehölze nur schwer erholen, da sie anfälliger gegenüber Pilzkrankheiten werden können.

Hecken und Feldgehölze sind nach Einschätzung des BN in den ausgeräumten Agrarlandschaften unverzichtbare Biotope, die nicht nur das Landschaftsbild bereichern, sondern auch das wichtigste Nahrungsrefugium für viele Vogelarten darstellen. Gerade in Zeiten, in denen das Artensterben in aller Munde sei, wird vom Bund Naturschutz ein sensiblerer und fachmännischer Umgang mit Gehölzen gefordert. Der BN fordert, dass entweder entsprechende Fachfirmen mit der Pflege beauftragt oder die eigenen Mitarbeiter des Landkreises und der Gemeinden zu Schulungen über naturschutzfachgerechte Pflegearbeiten verpflichtet werden.

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