Sanierer bei Freystädter Stadlmann-Haus mit Feingefühl ans Werk

30.9.2018, 09:32 Uhr
Sanierer bei Freystädter Stadlmann-Haus mit Feingefühl ans Werk

© Anne Schöll

Nach deren Angaben soll die Umgestaltung in zwei Bauabschnitten erfolgen. Insgesamt beziffern die Planer die aktuelle Kostenschätzung für die Gesamtmaßnahme inklusive Abbruch der Nebengebäude auf 3,427 Millionen Euro. Bürgermeister Alexander Dorr erinnerte vorab, in der Januarsitzung habe man das Nutzungskonzept besprochen und das Planungsbüro beauftragt weiterzumachen.

"Mit dem Denkmalamt sind die Zuschüsse besprochen worden, mit dem Nachbarn das An- und Überbaurecht für dessen Garagen", so Dorr. "Vorab wird der An- und Überbau notariell verbrieft." Am Mitmach-Archiv, angeregt von Eva Otto-Greiner, bleibe man dran und lasse sich von einer entsprechenden Stelle beraten, versprach Dorr.

Kühnlein senior ging nochmals auf das historische Gebäude am Marktplatz ein, in dem sich Bau- und Dachstuhlteile aus dem Jahr 1370, aus dem 17. Jahrhundert und neuere Anbauten aus dem letzten Jahrhundert befinden. Letztere werden, ebenso wie Scheune und Nebengebäude abgebrochen. Der Grundriss des Hauses mit Gewölbekeller ist gut brauchbar, sagte der Fachmann. Die historische Bausubstanz soll mit Feingefühl freigelegt werden, damit sie wieder gut Geltung kommt, regte er an.

Die Treppe vom Erd- ins Obergeschoss wird auf seinen ursprünglichen Platz zurückverlegt. Im Erdgeschoss entstehen Arbeits-, Technik- und Lagerräume sowie Toiletten, im Obergeschoß ein Mehrzweckraum, Lager, Archiv und Arbeitsräume. Das Dach wird saniert und nicht ausgebaut.

Kühnlein junior erläuterte, der neue Verbindungsbau im Hof und der Stadelersatzbau entlang der Schwallgasse werde mit einem zweiten Rettungsweg versehen. Um alles behindertengerecht zu gestalten, wird zwischen Vorderhaus und Verbindungsbau, in dem Teile des Stadtarchivs in Rollregalen untergebracht werden, ein Personenaufzug zum Obergeschoss installiert, vom Hof in den ersten Stock eine Außentreppe nach oben zum geplanten Laubengang, der auf dem Registraturbau den Betriebs- und Lagerräumen vorgelagert ist.

Im Stadelersatzbau an der Schwallgasse, mit dem die ins Grundstück einspringenden Nachbargaragen mit überbaut werden, befinden sich im Erdgeschoss Lagermöglichkeiten, im Obergeschoss der neue Mehrzwecksaal der Stadt, in dem beispielsweise Trauungen, Konferenzen oder andere Veranstaltungen stattfinden können. Das Gebäude unten wird gemauert, der erste Stock als eine Holzkonstruktion mit Sichtgebälk draufgesetzt. Die Hoffläche wird zum Open-Air-Aufenthaltsraum aufgewertet.

Zu den Gesamtkosten sagte Kühnlein, für die Sanierung des Hauptgebäudes habe man 1,325 Millionen Euro nach dem heutigen Stand errechnet, für den Stadelbau 1,19 Millionen Euro, für den Verbindungsbau 786 000 Euro zuzüglich Abbruchkosten und Gestaltung der Außenanlagen. "Von der Denkmalpflege sind 450 000 Euro zugesagt, aus der Städtebauförderung 900 000 Euro",so Dorr.

Geprüft wird, ab man noch Mittel vom Landkreis und vom Bezirks abrufen kann. Robert Hackner machte darauf aufmerksam, dass die Bestuhlung für den Mehrzwecksaal aus praktischen Gründen auf der gleichen Ebene gelagert werden sollte und nicht in den Räumen darunter. Kühnlein sagte, der Platz sei begrenzt im Obergeschoss. Vielleicht kann ein Lagerraum im Haupthaus hergenommen werden.

Hans Kerl will das Möbellager gleich neben dem Saal einrichten. Hier sind ursprünglich Toiletten und Arbeitsräume wie eine Teeküche geplant. Mit einer Gegenstimme wurde beschlossen, zunächst den Notarvertrag für die Überbauung abzuschließen, die Ausschreibungen einzuleiten und die Zuschüsse zu beantragen.

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