Sanierung des Rathauses in Velburg ist überfällig

5.8.2017, 09:28 Uhr

Eine Generalsanierung des Rathauses sei schon seit längerer Zeit "überfällig", sagte Bürgermeister Bernhard Kraus im Hinblick auf eine "bedarfsgerechte Raumgestaltung", einen behindertengerechten Zugang zum Rathaus und die Wärmeversorgung, die derzeit noch über Nachtspeicheröfen funktioniert.

Seit einigen Jahren treibe Velburg die Nahwärmeversorgung voran, auch die Heizung im Rathaus soll dann umgestellt und an das Versorgungsnetz angeschlossen werden. Dazu müssen Leitungen untergebracht und Radiatoren installiert werden. Bei der Planung sei überdies der Denkmalschutz zu berücksichtigen.

Lerzer berichtete über die Mängel und Probleme, die sich bei einer genauen Untersuchung ergeben haben. So sei beispielsweise der Dachanschluss bei der Traufe komplett kaputt, auch die Binder seien betroffen. Ungünstig sei die frei hängende Decke im Hinblick auf die Brandgefahr.

Bei der momentanen Situation bemängelte Architekt Schmidt den Zugang von der Seitengasse her, die fehlende Barrierefreiheit und die Haustechnik, die nicht dem heutigen Stand der Technik entspreche. Auch die Arbeitsatmosphäre sei nicht gut, das dunkle Holz "nicht zeitgemäß". Das Gebäude sollte nach außen hin hell und freundlich wirken.

Schön sei das Gewölbe, das ganz besonders herausgearbeitet werden soll. Die Erschließung ist über den Marktplatz geplant mit einem großzügigen Eingangsbereich und verglasten Wänden. Neben dem Foyer, das auch für Ausstellungen genutzt werden kann, sind ein erweiterbares Trauzimmer, Passamt und Standesamt sowie ein Besprechungszimmer im Erdgeschoss geplant sowie Teeküche und Toiletten.

Auch das Obergeschoss soll heller und offener gestaltet werden, hier kommen ebenfalls Glaswände zum Einsatz. Neben einem Warte- und Empfangsbereich werden hier weitere Sachgebiete untergebracht. Im Dachgeschoss ist wegen Brandschutz kein Aufenthaltsraum vorgesehen, der einen massiven Mehraufwand bedeuten würde. Ein Archiv hingegen sei möglich.

In Verhandlungen um Geld

Öffentliche Toiletten seien hier nicht vorgesehen, "eine ganze Batterie an Toiletten" inklusive behindertengerechtem WC sei im Neubau am Hinteren Markt geplant, erläuterte Bürgermeister Kraus.

Zur Finanzierung der Sanierung ist Kraus im "intensiven Gespräch" mit der Regierung und der Denkmalschutzbehörde.

Die Kosten für die einzelnen Gewerke wurden bereits berechnet, inklusive Nebenkosten und neuer Möblierung wird die Sanierung auf 1,97 Millionen Euro geschätzt – eine recht genaue Schätzung, denn einige konkrete Angebote liegen bereits vor.

Der Neubau "Hinterer Markt 3" soll planmäßig im Frühjahr 2018 starten und noch 2018 fertiggestellt werden. Erst dann wird umgezogen und mit dem Rathaus begonnen. Bürgermeister Kraus rechnet mit eineinhalb Jahren für die Sanierung, Ende 2020 könnte also das Rathaus fertig sein. Die Planung wurde einstimmig gebilligt.

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