Schau zeigt Geschichte der Neumarkter Passionspiele

10.11.2018, 06:30 Uhr
Schau zeigt Geschichte der Neumarkter Passionspiele

© Foto: Franz Xaver Meyer

Günter Meier stellte zusammen mit seiner Frau Maria sowie Walter Hailer auf 48 Tafeln die Bilderfolge zusammen und durfte die Ausstellung deshalb offiziell eröffnen.

Aus dem Fundus der Fotografenfamilie stammt ein Großteil der Aufnahmen. Die ersten Passionsspiele nach dem Zweiten Weltkrieg fanden im Jahr 1959 statt. Es folgten Aufführungen im Jahr 1964, 1984, 1989, 1999 und 2009. Seit dem Jahr 1989 gibt es den Zehnjahresrhythmus. Vom Casting für die Passionsspiele 2019 sind ebenfalls Bilder zu sehen.

Prologtexte, Ausschnitte aus den Programmheften und Zeitungen, ergänzen die Schau. Von den Requisiten sind Kostüme des Hohen Rates, eine Soldatenrüstung und an der Stirnseite des Foyers ein ehemaliger Abendmahlstisch zu sehen. "Aus dem Jahr 1959, als die Spiele im früheren Kolpinghaus aufgeführt wurden, wurden sogar noch zwei Scheinwerfer gefunden", erläuterte Günter Meier.

Das Kreuz nimmt eine Sonderstellung ein. Nach Ausstellungsende kommt das Original sofort wieder zu den Proben in die Kleine Jurahalle.

Zur Vernissage war das Foyer des Reitstadels randvoll und es kamen Mitwirkende von einst, aber auch viele, die sich bei den jetzt angelaufenen Proben für das Passionsspiel 2019 beteiligen. Auch Regisseur Michael Ritz sowie sein Vorgänger Gerhard Hein und Franz Nüßlein als früherer Hauptorganisator waren darunter. Zwei Musiker stimmten mit Fanfarenklängen und auf dem Widderhorn historisch passend ein.

Die Idee zur Ausstellung hatte Franz Düring, der mit Franz Ebenhöch die organisatorischen Fäden in den Händen hält. Bürgermeister Albert Löhner stellte die Bedeutung von Traditionen bei geistlichen Schauspielen, heraus. "Das Abreißen von Traditionen gefährdet die Menschheit", zitierte er Nobelpreisträger Konrad Lorenz.

Der Kommunalpolitiker würdigte das Engagement und den Aufwand, der für die Passionsspiele geleistet wird. Neumarkt gehöre deshalb zurecht zur "Europassion", einem Zusammenschluss von Passionsspielorten aus ganz Europa. "Schon im Jahr 1959 durfte ich als Zehnjähriger die Passionsspiele live miterleben", blickte Löhner auf sein persönliches Erlebnis zurück.

Domkapitular Norbert Winner, der geistliche Leiter der Passionsspiele, freute sich über den großen Widerhall in der Neumarkter Bevölkerung. "Als viele Menschen im 17. Jahrhundert nicht lesen und schreiben konnten, waren die Passionsspiele das Evangelium zum Anschauen", sagte Winner über die frühere Bedeutung. Die Foto-Ausstellung sei eine gelungene Einstimmung für das bedeutende geistliche Ereignis im kommenden Jahr, sagte Landrat Willibald Gailler.

Organisator Franz Düring lobte den Einsatz der rund 500 Mitwirkenden. "Etwa 250 davon sind neu dabei", freute sich Düring über die anhaltende Begeisterung. Düring bedankte sich bei dem Ehepaar Meier sowie der Fotografenfamilie Hailer, die seit drei Generationen die Passionsspiele im Bild festhält.

Die Ausstellung ist bis zum Sonntag, 25. November, im Foyer des Reitstadels zu sehen. Öffnungszeiten sind Dienstag/Mittwoch/Freitag jeweils von 14 bis 19 Uhr; Samstag/Sonntag jeweils von 10 bis 19 Uhr, Sonntag 25.11.2018 von 10 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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