Schlacht im Labertal

8.6.2014, 11:00 Uhr
Schlacht im Labertal

© Sturm

Im geschichtsträchtigen Marktflecken befasst sich seit geraumer Zeit ein neues, junges Organisationsteam mit der Vorbereitung des Historienspektakels. Die sozusagen neue Tillyfest-Generation bilden Mathias Habermann, Tobias Pollinger, Verena Gleißl, Heike Adam, Ludwig König und Thomas Wittmann sowie von Seiten der Gemeinde Johanna Ferstl und Christian Braun.

Bei einer ersten öffentlichen Versammlung teilte das Team die Grundzüge für das Tillyfest mit, und hier gibt es viele, teilweise grundlegende Neuerungen, getreu dem Motto: „Neue Besen kehren gut.“

Während zum Beispiel in den vergangenen Jahren das inhaltliche Hauptaugenmerk auf dem Grafen Tilly und dessen ersten Besuch in Breitenbrunn im Jahr 1624 gelegen hat, will man heuer eine größere Bandbreite dieser Zeit aufzeigen.

„Mit Vorführungen, Darstellungen, Gefechtsszenen und vielem mehr wollen wir den Menschen der heutigen Zeit die Geschichte von Breitenbrunn im 30-jährigen Krieg näher bringen“, erklärt Mathias Habermann. Durch geschichtlich wahre Hintergründe sowie fiktive Ereignisse sollen die Besucher beim Tillyfest 2014 erfahren, wie es Breitenbrunn und vielen anderen Orten in diesem großen Krieg erging.

Dabei soll aufgezeigt werden, wie der Krieg Menschen, Land, Volk und den Glauben verändert hat. Das Organisationsteam möchte einen Denkanstoß geben, damit die Menschen aus der Geschichte lernen.

Die Besucher sollen eintauchen in ein Zeitalter, in dem Krieg, Hunger und Not den Menschen widerfuhr. Aber auch Musik, Tanz und allerlei Spektakel. „Wir lassen Sie erleben, wie die Menschen zu dieser Zeit spürten und fühlten“, lautet das neue Motto des Tillyfestes.

Mit Hilfe vieler Darsteller und neuer Gruppen soll verdeutlicht werden, was zu Tillys Zeiten einem Ort wie Breitenbrunn widerfahren konnte. Angekündigt sind unter anderem Szenerien wie die Erstürmung des Marktplatzes und offenen Feldschlachten, die um den Ort gefochten werden.

Zu sehen gibt es, wie sich die Besatzer Breitenbrunns mit Folter und Mord bereicherten. Erleben kann man die Standhaftigkeit der einfachen Bürger im Leben wie im Glauben. Es wird nachgespielt, wie der Mesner der grausamen Folter des „Schwedentrunks“ ausgesetzt und schließlich kurzerhand vom Kirchturm der Pfarrkirche in den Tod geworfen wurde.

Siegesfeier für Befreier

Nicht zuletzt werden die Besucher mit dabei sein, bei der Befreiung des Marktes und seiner Bürger sowie der anschließenden Siegesfeier bis in die Nacht. Vize-Bürgermeister Stefan Schmid zeigte sich sehr angetan vom neuen Konzept und sagte die Unterstützung der Marktgemeinde zu.

Beim Tillyfest wird es natürlich auch wieder ausführliche Lagerleben der verschiedenen Gruppen in allen Winkeln des Marktes geben. Dabei wird zum ersten Mal der Festplatz an der Dietfurter Straße mit einbezogen.

Altbewährtes soll sich mit Neuem vermischen. Die örtlichen Tillyfest-Gruppen wie Dragoner, bayerische Kürassiere, Zigeuner, Bauern, Jäger, Fischer oder Handwerker werden ihre Lager aufbauen. Altbekannte Gäste wie Ameno Signum, die Haunsberger Landsknechte, die Holksche Horde oder die Kroaten aus Altdorf werden wieder erwartet.

Aber es gibt auch viele neue Gruppen: MacKays Regiment, Die Verlorenen, Oberlausitzer Landsknechte, Laizer Landsknechte, Musketiere aus Aschaffenburg oder die Gruppe De Arton. Für das Fest hat das Organisationsteam auch einen Tilly-Kodex erarbeitet, an den sich die Lager halten sollen und der unter anderem Lagerbauweise, Kleidung, Speisen und Getränke und die Musik regelt.

Ballermann-Musik tabu

Alles soll der Zeit des 30-jährigen Krieges angepasst sein: Kabelbinder, Kunststoffplanen, sichtbar getragene Handys, Armbanduhren, Turnschuhe oder Ballermann-Musik sind tabu.

Der Tillyfestsamtag startet um 13 Uhr mit der Erstürmung des Marktplatzes durch Schweden und Protestanten, der Einquartierung und mit Kontributionsvorderungen der Besatzer. Zum Kinderprogramm ab 15 Uhr gehören ein Kinderzug sowie ein Kinder- und ein Bogenschießturnier. Am Abend ist eine Gefechtsdarstellung und eine Fackel-Illumination. Der Mesner Ulrich Wagner wird vom Kirchturm geworfen

Am Sonntag ist der Kirchenzug zum Gottesdienst, eine Gefechtsdarstellung, um 13 Uhr eröffnet der Herold das Fest. Um 14 Uhr ist wie gewohnt der prächtige Festzug mit dem Einzug des Grafen Tilly. Anschließend gibt es Vorführungen wie Musketendrill, Pikendrill sowie Feldgericht.

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