Schläge, Schnitte, Beleidigungen: Chinesenfasching 2015 friedlicher als sonst

13.2.2015, 13:03 Uhr
Beim Faschingszug blieb alles friedlich. Erst am Abend wuchsen manchen jugen Männern mit dem Alkoholspiegel auch die Kräfte.

© Hans von Draminski Beim Faschingszug blieb alles friedlich. Erst am Abend wuchsen manchen jugen Männern mit dem Alkoholspiegel auch die Kräfte.

Das Straftatenaufkommen zeigte sich in diesem Jahr leicht rückläufig, heißt es im Bericht der PI Parsberg.  Der Chinesenfasching 2015 sei friedlicher gewesen.

„Ohne Vorkommnisse" blieb der  Faschingszug  ab 14.01 Uhr.  Lediglich ein neunjähriges Mädchen aus einem Nachbardorf hatte ihre Gruppe und damit auch etwas die Orientierung verloren. Das sichtlich dankbare Mädchen durfte im Streifenwagen nach Hause fahren.
 
Bereits ab den frühen Abendstunden fischten die  Sicherheitskräften an den Zugängen zur Innenstadt gemäß der geltenden Stadtsatzung das mitgebrachte Glas in Form von Bier- und Schnapsflaschen ab. Weniger Scherben auf den Straßen und gut gefüllte Abfallbehältnisse waren das Ergebnis der Bemühungen von Stadt, Sicherheitsdienst und Polizei.
Leider ignorieren aber noch viele Besucher, Lokalbetreiber und auch Faschingszugteilnehmer das geltende Glasverbot und sorgen damit neben Abfall auch für Gefahrenstellen auf den Verkehrsflächen. So mussten einige gestürzte Personen mit Schnittverletzungen vom BRK versorgt werden.
 
Doch mit steigendem Alkoholpegel nahmen auch die vermeintlichen Kräfte von jungen Männern zu. So gerieten im Espanweg im Verlaufe des Abends ein 22-Jähriger und ein 20-Jähriger aus dem Gemeindebereich Berg mehrfach aneinander und verletzten sich gegenseitig, obwohl man sich ja eigentlich gut kennt.
 

Ein 19-jähriger Mühlhausener legte sich gegen 21 Uhr t mit einem Brüderpaar aus Kipfenberg an. Nach vorausgehenden Beleidigungen üblerer Art verpasste er den 20- und 19-Jährigen ein paar Hiebe, denen ein Schneidezahn zum Opfer fiel.  Geschlagen wurde hier um 22.30 Uhr auch ein 16-jähriger Berchinger. Sein Kontrahent war ein 17-Jähriger aus Kipfenberg.
 
Gegen 23 Uhr „fing“ sich in der Hauptstraße ein 17-Jähriger aus Greding von einem Unbekannten einen Faustschlag ein. Der Täter konnte in einer Faschingsgruppe unerkannt entkommen. Der Schlag blieb ohne schwerwiegende Folgen.
 
In allen Fällen standen die Beteiligten deutlich unter Alkoholeinwirkung. Es blieb bei mehr oder weniger leichten Verletzungen. Die Strafverfahren laufen.
 
Ein Diebstahl aus Verärgerung wurde gegen 1 Uhr in der Innenstadt aktenkundig. Einer 21-Jährigen aus Kelheim sowie ihrer 22-jährigen Freundin aus Dietfurt wurden in einem brechend vollen Lokal der Innenstadt ihre Jacken entwendet. Aus Frust darüber klauten die beiden ihrerseits insgesamt sieben Jacken ihnen unbekannter Eigentümer aus der Garde des Lokals. Allerdings wurden die beiden dabei ertappt.
 

Ein 20-jähriger aus dem Gemeindebereich Dietfurt fand es besonders witzig, mit einem Verkehrszeichen  spazieren zu gehen. Gegen 2 Uhr kam ihm in der Bahnhofstraße aber eine Fußstreife der Polizei in die Quere, nahm ihm das Diebesgut ab und verpasste ihm im Ausgleich dazu eine Diebstahlsanzeige.
 
Besonders „cool“ sein wollte ein 17-Jähriger aus Beilngries sein, der nach 4 Uhr zusammen mit seinem 15-jährigen Freund aus Kinding den Nachhauseweg auf dessen Motorroller antrat. Der Fahrer hatte zwar keine Fahrerlaubnis, dafür aber einen ordentlichen Alkoholpegel. Jetzt war die Blutentnahme fällig. Bei der Durchsuchung des Rollers wurde dann auch noch ein verbotener Schlagring des 15-Jährigen entdeckt.
 
Um die Zugangskontrolle zu einer Veranstaltungshalle passieren zu können, tauschten ein 18- sowie ein 17-Jähriger, beide aus Beilngries, kurzerhand Ausweisdokumente und wurden vom aufmerksamen Sicherheitsdienst prompt erwischt. Wegen Straftaten „Missbrauch von Ausweispapieren“ haben sich die Beiden zu verantworten.
 

Gegen 0.30 Uhr erleuchtete ein 17-Jähriger aus Breitenbrunn  die Hauptstraße mit einem Laserpointer. Da dies hier ausdrücklich untersagt ist, hat die Aktion Folgen und der Pointer liegt jetzt bei der Polizei.
 
Darüber hinaus endete der unkontrollierte Alkoholkonsum zumindest für sechs junge Leute im Krankenhaus, Diagnose: „Verdacht auf Alkoholvergiftung“.
 
 
Abschließend ist aus  Sicht der einsatzleitenden Polizeiinspektion Parsberg, die abwechselnd von Dienstkräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei, vom Einsatzzug Regensburg und einer Militärpolizeistreife der US-Armee unterstützt wurde, die bewährte Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Dietfurt, besonders mit den Feuerwehrkräften Dietfurt, mit dem Rettungsteam des BRK sowie dem im Auftrag der Stadt Dietfurt eingesetzten und überaus professionell agierenden Sicherheitsdienst hervorzuheben.

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