Schlechte Nachrichten von den Freystädter Störchen

25.6.2018, 17:15 Uhr
Auf dem Oberen Torturm herrscht reges Leben im Storchennest.

© Anne Schöll Auf dem Oberen Torturm herrscht reges Leben im Storchennest.

"Sie stehen gut im Futter", weiß Sieglinde Ortlepp, die das Geschehen auf dem Turm mit ihrem Spektiv täglich beobachtet. "Die Altvögel füttern im Akkord." Spätestens in drei Wochen werden sie mit den ersten Flugübungen beginnen, ist sie ziemlich sicher.

Trauriger sind die Geschehnisse im Nest auf dem Unteren Torturm. Da war ein zweites Storchenpaar damit beschäftigt, ebenfalls drei muntere Küken aufzuziehen. "Vor drei Wochen bin ich angerufen worden, dass ein kleiner Storch aus dem Nest gefallen und überfahren worden ist", erinnert sie sich. Sie ist hingefahren und hat das zweite Junge gefunden. Das hat sie aufgesammelt und mit Unterstützung des Landesbundes für Vogelschutz in ein pathologisches Institut zur Untersuchung der Todesursache weitergeleitet. Nun hat man ihr das Ergebnis schriftlich mitgeteilt.

Die Jungstörche seien gut genährt gewesen, hätten jedoch einen Infekt an Herz, Leber und Lunge gehabt. Gestorben seien sie daran aber nicht, sondern infolge der Sturzverletzungen. Vermutet wird, dass die Altvögel am Verhalten der Küken erkannten, dass sie krank sind und sie deshalb aus dem Nest geworfen haben. Sie waren noch zu klein, um selber auf den Nestrand zu hüpfen. Die Anfangsthese, die Elternvögel hätten etwas Giftiges gefüttert, hat sich damit nicht bestätigt.

Auch im Nistplatz auf dem Kamin der Schreinerei Klebl muss es kurzzeitig Nachwuchs gegeben haben. "Ich hab nur Eierschalen gefunden", erzählt die Storchenfachfrau. Eine Anwohnerin hat ihr bestätigt, die Altstörche hätten ein bis zwei Tage gefüttert, das dann eingestellt. Ob sich ein Raubvogel die Winzlinge hat schmecken lassen – man weiß es nicht.

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