Schüler als Energie-Detektive: Experimente im "Spar-Dorf"

11.12.2017, 09:50 Uhr
Schüler als Energie-Detektive: Experimente im

Organisiert hatte diese Woche Matthias Gmeiner, Umweltfachberater für die Grund- und Mittelschulen im Landkreis. Dieses Projekt war zwar keine offizielle MINT-Veranstaltung, jedoch sei das Energiespardorf des BN gelebtes und praktiziertes Handeln mit Technik, Physik, Biologie, Chemie, Informatik und Mathematik, so Alfons Greiner vom BN.

Zentrale Teil war ist ein "Spielbrett" von sechs Metern Länge und 1,5 Meter Breite. Darauf befinden sich 20 Häuser, eine Kirche und eine Fabrik. Es ist von Feldern, Wiesen, Wald und Moor umgeben. Jedes der Häuser steht für etwa 100 Häuser in der Wirklichkeit. Alle Aktivitäten werden vom Computer auf ein 8000-Einwohnerdorf hochgerechnet, vergleichbar mit Postbauer-Heng oder Berg. Die Schüler erfahren was der Einsatz von Strom im Haushalt bewirkt.

Energiereferent Greiner verwies darauf, dass die Schüler gerade das machen, was in Bonn bei der Weltklimakonferenz im großen Stil diskutiert werde. Denn es gehe darum, ob in 30 Jahren die Bewohner vieler Südseeinseln noch in ihrer Heimat leben könnten oder ob diese im Meer versinke.

Gleiches Schicksal drohen 50 Millionen Einwohnern von Bangladesh, Selbst vielen Großstädten in Florida und anderen Regionen drohe der Untergang.

Nachdem die Problematik des Klimawandels durch Kohlenstoffdioxid aufgezeigt worden war, ging es mit konkreter Physik weiter. Wer wollte, konnte auf einem "Energiefahrrad" selbst Strom für eine Glühbirne erzeugen und feststellen, dass dies wesentlich leichter mit LED gehe.

Besonders kräftig strampeln mussten die Jungs und Mädels, als sie eine Tasse Wasser in einem Wasserkocher erwärmten. Auf dem Fahrrad erbrachten die Schüler eine Leistung von 100 Watt. Tour de France-Fahrer erreichen bis zu 400 Watt. Ein Wasserkocher hat üblicherweise 2000 Watt.

Auch weitere Verbraucher wie Fernseher, Computer, Kühlschrank oder Waschmaschine kamen auf den Prüfstand. Alle Verbräuche wurden per Computer erfasst. Am Ende erbrachten Energieeinsparungen und Effizienz-Steigerungen eine Reduzierung von 40 Prozent. Immer noch nicht genug für die Fidschi-Inseln. Weitere Einsparmöglichkeiten durch Solarenergie, Windkraft, Biogas und Wasserkraft sowie PV-Module. Damit hatten die Schüler in einem mehrstündigen Projekt selbst ihr Dorf in eine Mustergemeinde umgewandelt.

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