Schwebende Hochschulklänge

10.11.2012, 07:00 Uhr
Schwebende Hochschulklänge

© Etzold

Und genauso wie der sommerliche Meisterkurs, der jetzt den Neumarkter Kulturförderpreis bekommt, seien auch die „Hochschulklänge“ „in den Herzen der Neumarkter angekommen“. So jedenfalls Kulturamtschefin Gabriele Moritz anlässlich der Pressekonferenz im Reitstadel.

Sie konnte zugleich mit Maria Geisler eine neue Mitarbeiterin vorstellen, die Reklame machen soll für diese Konzertreihe, die im Moment noch als „Insider tip“ gehandelt wird. Aber immerhin schon Steigerungsraten ihrer Besucherzahlen von 100 Prozent aufweisen kann und inzwischen auch auf Facebook vertreten ist.

Um volle Reihen muss sich, seit es die „Hochschulklänge“ gibt, das „Faschingskonzert“ keine Sorgen machen: Am Rosenmontag, 11. Februar, wieder mit Violinprofessor Daniel Gaede und mit dem Titel „Virtuoses und Schmalziges“. Ansonsten bietet das Musikhochschul-Konzertprogramm (zum Teil parallel zu Nürnberger Terminen) einen interessanten Überblick über die Sparten der Hochschularbeit: Am 16. Mai macht Professor Siegfried Jerusalem wieder darauf aufmerksam, dass es auch von ihm eine Gesangsklasse gibt („Opernabend mit Arien und Ensembles“), am 21. April stellt sich neben anderen Kollegen Johannes Mannov vor, der die halbe Gesangsprofessur neben Edith Wiens, die ihre Unterrichtsverpflichtung ja mit der IMA erfüllt, seit neuestem versieht.

Zusammen mit dem Cellisten Bernhard Schmidt vom berühmten Mandelring Quartett, das zuletzt in Salzburg Aufsehen erregte, mit Dirk Mommertz vom nicht weniger berühmten Fauré Quartett, mit Reto Kuppel vom BR-Symphonieorchester und dem Bratscher Andreas Willwohl als insgesamt „exquisiter Besetzung“ hofft man da auf einen ganz besonderen Beethoven/Brahms-Abend.

Nicht nur als Nebenfach

Hochschul-Vizepräsident Alfons Brandl, eigens über Nürnberg aus München angereist, kann mit dieser Professorenriege auch einen neuen Schwerpunkt der Nürnberger Hochschule vorstellen: „Kammermusik“ – nicht nur als Nebenfach für jeden Instrumental-Studenten, sondern als „zentraler Teil der Ausbildung“. Brandl selbst steuert mit einer Aufführung von Arthur Honeggers symphonischem Psalm „König David“ am 14. Juni, den Schlusspunkt unter das neue MHS-Programm bei. Zu dem gehört auch ein Abend mit dem Akkordeonensemble unter Irene Urbach, der „große Auftritt für den Kontrabass“ mit der Klasse Dorin Marc oder „Kammermusikalischer Jazz“ (Klasse Martin Schrack).

Und ein Startschuss jetzt gleich nächste Woche, der alle Aufmerksamkeit und ein großes Publikum verdient: Kommenden Freitag, 16. November, singt der amerikanische Bariton John Chest einen Liederabend mit Werken von Samuel Barber, Hugo Wolf und Robert Schumann. Und dieser John Chest, von MHS-Korrepetitor Marcelo Amaral nach Neumarkt vermittelt und von ihm im Reitstadel begleitet, ist auf dem Weg zu einer ganz großen Karriere: Nach zwei Jahren am Opernstudio der Bayerischen Staatsoper geht er 2012/13 an die Deutsche Oper Berlin. Nicht für irgend welche Nebenrollen, sondern für die Titelpartie von Benjamin Brittens Oper „Billy Budd“ unter Starregisseur David Alden; Beginn (wie bei allen Konzerten) um 19.30 Uhr, Eintritt zehn Euro.

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