Silvester-Knaller in New York

26.1.2015, 08:00 Uhr
Silvester-Knaller in New York

© Fotos: Kerstin Kammerer

Nach etwa neun Stunden Flug bin ich auf der anderen Seite der Erde mit einer sechsstündigen Zeitverschiebung angekommen. Gleich zu Beginn ist man erst einmal von allem Neuen überwältigt. Alle Amerikaner tragen Kopfhörer zum Musikhören, und Taxis haben Fernsehbildschirme zur Unterhaltung für die Fahrgäste.

New York hat den Namen Großstadt mehr als verdient. Riesige imposante Wolkenkratzer, massig umherfahrende Taxis und hupende Fahrzeuge. Rote Ampeln stellen für Fußgänger auch nur eine Empfehlung zum Stehen dar, denn alle Menschen überqueren bei der kleinsten Verkehrslücke die Straßen. Daran gewöhnt man sich aber auch als Tourist schnell und nutzt jede Gelegenheit.

Das Essen ist sehr vielfältig, Nationalitäten wie Thailändisch, Griechisch und viele mehr sind vertreten. Oftmals auch in Form von sogenannten Foodtrucks, die in New York fast an jeder Ecke stehen. Dort kann man von Schnitzel, über Pasta bis hin zu Hot Dogs alles für wenig Geld kaufen. Die Amerikaner lieben nicht nur beim Essen Kingsize, sondern auch bezüglich der Christbäume. Im Bryant Park war der Weihnachtsbaum mit Christbaumkugeln geschmückt, so groß wie mein Kopf. Genauso bewundernswert war das funktionstüchtige Riesenrad im Spielzeuggeschäft Toys r us, das nicht nur für die Kinder eine Attraktion darstellte.

Auch die Bezeichnung als „die Stadt die niemals schläft“ trifft auf New York zu. Egal, wie früh man aufsteht oder zu Bett geht, Supermärkte und damit verbundene Einkäufe sind zu jeder Tages- und Nachtzeit realisierbar. Gleichzeitig existiert auch keine Sperrstunde für Bars und Diskotheken. Aber man sollte nicht meinen,  nur weil es gerade 2 Uhr nachts ist, arbeiten die Amerikaner weniger enthusiastisch. Ganz im Gegenteil. Jede Verkäuferin ist hilfsbereit und freundlich und die Security im Hotel ist zu jeder späten Stunde zu einem Scherz aufgelegt.

Selbst an Silvester erklären die beschäftigten Polizisten trotz Menschenmassen und Gedränge jedem Besucher des Times Square die Lage und den Ablauf.  „Hut ab“, sag ich nur. Die Menschen dort waren weder unruhig noch demagogisch. Alles lief organisiert und gesittet ab.

An Silvester verlief das Feiern sehr harmonisch. Straßen und Verkehrsbereiche wurden abgesperrt, um den Besucherandrang am Times Square einzudämmen. So war der perfekte Ort, um das neue Jahr zu begrüßen, der weitläufige Central Park mit Blick auf den Times Square.

Der Central Park, im Zentrum Manhattans, der aus einstigem felsigen Sumpfland entstand, ist heute eine Naturoase mit freilaufenden Eichhörnchen. Der Park ist nicht nur für die New Yorker, sondern auch für viele Touristen ein Rückzugspunkt von der Hektik der Metropole. Er stellt auch einen Ort dar, an dem man sowohl Joggen, Baseball spielen, als auch im Winter Schlittschuh laufen kann. Als Deutschland im Schnee versank, haben wir einen sonnigen Tag im Central Park verbracht und dabei eine amerikanische Pretzl (sieht nur so aus wie bayrische Bretzln) gegessen.

Beim Spaziergang durften wir einen Heiratsantrag auf der Bow Bridge, der sogenannten „Yes-Bridge“, live miterleben. Den Erzählungen nach wird der Mann nach einem „Nein“ der Frau über die Brücke in das darunterliegende Wasser gestoßen. Nur bei einem „Ja“ bleibt er trocken.

Am beeindruckendsten für mich war der Spaziergang über die Brooklyn Bridge von Brooklyn nach Manhattan bei Sonnenuntergang. Die typischen Postkartenbilder selbst zu erleben ist noch eine erhebliche Steigerung. Den Blick auf die Skyline kann man kaum in Worte fassen.

Zur Krönung des erlebnisreichen und anstrengenden Tages stand der Besuch des Musicals „The Book of Mormon“, eines der besten Musicals, die ich gesehen habe, zur Auswahl. Eine weitere Möglichkeit, den Abend ausklingen zu lassen, war eine Skylinebar mit Blick auf das Empire State Building.

Egal ob Freiheitsstatue, Times Square oder Brooklyn Bridge – ob zahlreiche Museen oder Architektur: New York bietet ein unglaubliches und facettenreiches Angebot an An- und Ausblicken. Die Amerikaner sind aus meiner Sicht sehr ausgeglichene und fröhliche Menschen (bis auf das Hupen im Verkehr) und jeder macht seine Arbeit mit Freude und Enthusiasmus.

Es waren wahnsinnig viele tolle Erlebnisse, die ich erfahren durfte, bevor es weiter ging nach Miami.

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