Stadtwerke-Chef zündelt in der Küche

14.10.2014, 17:15 Uhr
Stadtwerke-Chef zündelt in der Küche

© Hubert Bösl

So gegen 22 Uhr, als das Dessert aufgetragen wurde, fiel die Anspannung langsam ab von Dominique Kinzkofer. „Aufgeregt war ich nur nachmittags um drei, als wir angefangen haben zu kochen, seitdem hatte ich keine Zeit mehr“, lacht er nach einem überaus gelungenen Menü. Kein Zweifel: Nach der einmütigen Zustimmung seiner Vorgänger in der illustren Runde war die Verleihung des Titels „Ehrenschmankerlkoch“ nur noch Formsache.

Die Idee zu dieser besonderen Ehrung im Rahmen der Neumarkter Schmankerlwochen hatte übrigens einst Helmut Jawurek, dem Karl Lehmeier, Vorsitzender des Tourismusverbandes, in seiner Eröffnungsrede ausdrücklich für sein langjähriges Engagement dankte.

Mit Schürze und Kochmütze

Und viele frühere Ehrenschmankerlköche waren gekommen in den Almhof auf den Höhenberg, um beim Überreichen von Jacke, Schürze und Kochmütze mit dabei zu sein und, gewandet in die „Berufskleidung“, den Neuen in ihrer Mitte aufzunehmen.

Kinzkofer hatte zuvor augenzwinkernd die verbindenden Elemente zwischen der Speisenfolge und den Stadtwerken herausgestellt, in erster Linie natürlich die Regionalität. Aber er sah Gemeinsames sogar im Meerrettichschaum aus der Molekularküche –_ auch auf dem Energiemarkt wird alles auseinandergenommen und durcheinandergewirbelt – und im Hirschrücken. Schließlich kann Wild aus heimischer Jagd, das auf dem Teller landet, nicht mehr mit seinen Hinterlassenschaften das Trinkwasserschutzgebiet verunreinigen.

Der Meerrettichschaum krönte ein vorzügliches Tafelspitzsülzerl, zu dem Küchenchef Georg Lukas noch auf den Punkt gebratene Steinpilze gelegt hatte. Das Fleisch, wie auch die Lammpralinen, die Lukas in Mini- Kürbisse verpackte, natürlich von regionalen Erzeugern. „Juradistllamm, Juradistlrind, es freut mich, dass ich diese Themen gar nicht mehr ansprechen muss“, freute sich der Tourismusreferent des Stadtrates, Werner Thumann, der sich als Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes seit langem für hochwertige Lebensmittel aus der Region stark macht.

Als Hauptgang dann Roastbeef (Juradistl) und Hirsch (vom „Hausjäger“ Herbert), von Lukas dank Niedertemperaturmethode saftig und butterweich auf den Teller gebracht.

Der Hirschrücken garte bei 63 Grad im Spezialofen, das Roastbeaf bekam nur 55 Grad. Wobei, wie der Almhof-Chef versicherte, der angehende Ehrenschmankerlkoch ihm in der Küche nicht nur interessiert über die Schulter schaute, sondern schon kräftig mit anpacken musste, sich seinen Titel also wirklich hart erarbeitet hat.

Höhepunkt des Abends dann die „Krönung“ mit der Kochmütze durch Lehmeier, Thumann und Tourismusamt-Chef Rainer Seitz – und durchweg Bestnoten von den anderen Ehrenschmankerlköchen.

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