Stolz auf den Landkreis: Im Vergleich mit anderen unter den Top 10

3.3.2017, 14:05 Uhr
Stolz auf den Landkreis: Im Vergleich mit anderen unter den Top 10

© Foto: Anton Karg

Wunschgemäß wurde von Bürgermeister Martin Hundsdorfer und dem Hauptredner Landrat Willibald Gailler die regionale politische Opposition mit keinem Wort erwähnt.

Martin Hundsdorfer wollte sich außerdem "aus der großen Politik heraushalten". Aber in Anspielung auf den SPD-Kanzlerkandidaten konnte er es sich nicht verkneifen, Martin Schulz einen ,Schummler‘ zu nennen.

Anschließend meinte er: "Es ist nichts schlecht in Deutschland, vor allem nicht in Mühlhausen."

Neben Baumaßnahmen im Baugebiet Sulzbürg oder der Erschließung des Gewerbegebiets 2 in Mühlhausen Nord kam er auf sein "Lieblingsthema" zu sprechen: "das Projekt B 299", wie er es nannte. Der Bürgermeister berichtete, dass am Donnerstag, 16. März, der Spatenstich für die Umgehungsstraße erfolgt.

Dann war Landrat Willibald Gailler an der Reihe: Er hielt sich streng an die Vorgabe, den politischen Gegner nicht zu nennen, bezeichnete lediglich Angela Merkel als eine starke Frau und meinte dann – offenbar eine SPD-geführte Koalition fürchtend: "Bei der Bundestagswahl stellen wir die Weichen für unsere Zukunft."

In seinem nahezu einstündigen Vortrag berichtete der Landrat schwerpunktmäßig über den Landkreis: Nicht ohne Stolz erzählte er, dass bei einem Ranking von 400 Landkreisen in Deutschland, der Landkreis Neumarkt auf den 10. Platz gekommen sei – bewertet worden seien Arbeitsmarkt, Steueraufkommen, Sicherheit und andere Kriterien.

Der Platz in den Top 10 ist laut Gailler berechtigt: Der Landkreis könne ein Wirtschaftswachstum von 55 Prozent in den vergangenen Jahren verzeichnen – zum Vergleich: Bayern kommt auf 33 Prozent, die Oberpfalz auf 37 Prozent. "Das ist nicht gottgegeben", meinte Gailler weiter: Die gestiegene Wirtschaftskraft sei eng verbunden mit den Leistungen der Unternehmen und deren Mitarbeitern. Aber: "Kommt das auch unten an?", fragte er in die Runde, um dies mit einem deutlichen "Ja" zu bestätigen.

"Freibier für alle" dürfe es dabei aber nicht geben, also auch kein Grundeinkommen ohne Gegenleistung, so der Landkreis-Chef weiter. Hartz IV sei rückläufig, die Verschuldung der privaten Haushalte im Landkreis ebenso. Dafür sei die Beschäftigungssituation hervorragend mit nur knapp über zwei Prozent Arbeitslosen. Gailler folgerte: "Die Zeichen stehen nicht schlecht."

Deshalb plädierte er auch für Steuerentlastung der Bürger. In der Landkreispolitik steht laut Willibald Gailler die Bildung an oberster Stelle – einschließlich der beruflichen Bildung. Des Weiteren möchte er die Zusammenarbeit mit den Fachhochschulen und Universitäten in Amberg, Regensburg und Deggendorf verstärkt ausbauen. So schwebt ihm in ferner Zukunft ein "Campus" in Neumarkt vor.

Dann lobtder Landrat das Klinikum in Neumarkt: Für ihn ist dieses ein Jobmotor: Es bietet Arbeitsplätze für 1800 Beschäftigte mit 39 verschiedenen Nationalitäten.

Im Jahr werden dort rund 26 000 stationäre und 48 000 ambulante Behandlungen durchgeführt – das macht einen Umsatz von 100 Millionen Euro. "Nur schwarze Zahlen", lobte Willibald Gailler. Dementsprechend sei er mit weiteren Investitionen einverstanden: 50 Millionen Euro sollen in die Sanierung des Kreißsaals und der dazu gehörenden Einrichtungen fließen.

Zu guter Letzt kam Gailler noch auf die Infrastruktur im Landkreis zu sprechen: Als größere Projekte hierbei nannte er den Ausbau der Bundesstraße von Neumarkt bis zur südlichen Landkreisgrenze, die Weiterführung der S-Bahnschiene sowie den Breitbandausbau und der damit verbundenen Digitalisierung.

Hinsichtlich der Zuwanderung von Geflüchteten sagte er, dass im Landkreis 1000 Menschen untergebracht seien. Hierbei vertritt er die Meinung, dass Personen, denen Asyl gewährt wird, baldmöglichst von der Gesellschaft integriert werden müssten und andere, die das Bleiberecht nicht bekommen haben, in ihre Heimat zurückkehren müssten.

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