Suche nach Harmonie

19.10.2014, 11:00 Uhr
Suche nach Harmonie

Es ist das 13. Mal, dass die Stadt gemeinsam mit der Schule die Internationale Jugend-
begegnung stattfinden lässt. Musische Neumarkter treffen dabei auf ebenso Instrumente-spielende Jugendliche aus Russland, Serbien, Tschechien, Slovenien, Ungarn, Kroatien, Polen und Rumänien. Eine Woche proben sie das Zusammenspiel als Orchester, um am Schluss ihr gemeinsames Können auf die Bühne zu bringen.

Wirken als Friedensstifter

„Wir wollen damit Frieden stiftend wirken und zeigen: Wir können nur im friedlichen Miteinander die Zukunft gestalten“, erklärt Arnold Graf, der die Jugendbewegung 2001 als Kulturreferent initiiert hatte.

Seither findet die Begegnung mit den Unter-18-Jährigen alle zwei Jahre in Neumarkt statt – hat mittlerweilen sogar einen festen Platz im städtischen Haushalt, da die Teilnehmer von der jeweiligen Gastgeberstadt eingeladen werden. Und so werden ab Mittwoch musikalische Jugendliche von anderswo am Neumarkter Bahnhof erwartet. Danach werden sie im Gasthof Feihl einquartiert.

Dreh- und Angelpunkt in der Zeit: die Musikräume des Gymnasiums, in denen geprobt werden wird sowie das Jugendhaus G 6, das den Jugendlichen am Ende des Tages zum Abhängen zur Verfügung steht. „Musizieren ist dort kein Muss. Aber in den letzten Jahren traf man immer wieder auf Grüppchen, die gemeinsam Musik machten“, weiß Sigfried Müller, Jugendpfleger der Stadt.

Wenn nicht gerade musiziert wird, sollen die Jugendlichen sich und das jeweilige Gastland kennenlernen. Deshalb stehen neben einem Empfang im Rathaus und einem Rundgang durch die Stadt auch Besuche in Nürnberg und Regensburg auf dem Programm.

„Außerdem werden wir die Kriegsgräber-Gedenkstätte am Föhrenweg besuchen. Mit 5000 Toten aus meist osteuropäischen Ländern, ist das die Hinführung zum Ursprung der Begegnung.“ Die Jugendlichen sollen selbst auf dem Friedhof erkunden, welche Zwangsarbeiter, Soldaten oder zivile Opfer aus ihrer Heimat der Krieg hier zur letzten Ruhe gebeten hat.

Trotz all der Musik, klingt also auch die Politik immer wieder hindurch: Auch dann, wenn sich die Schüler über ihre jeweiligen Blickwinkel auf die Krisen dieser Welt austauschen.

Bemerkenswert findet Schulleiterin Ulrike Severa vor allem, dass „eigentlich bis heute befeindete Gruppen (wie aus dem ehemaligen Jugoslawien) am Friedenskonzert teilnehmen.“

Eine, die heuer zum vierten Mal als Schülerin dabei sein wird, bevor sie das Studieren beginnt, ist Leonie Arnold. Sie zehrt noch heute von den Erfahrungen der Begegnugen: „Wir waren zuletzt in Rumänien – ein Land, das jetzt nicht unbedingt ein Urlaubsland für mich war. Aber nun habe ich es ganz anders kennengelernt und fand es einfach nur schön!“

Per Facebook hat sie noch heute zu den jungen Musikern Kontakt: „Einige Ungarn beginnen nun in Deutschland ihr Studium. Es steht schon fest, dass wir uns dann besuchen.“

Das Abschlusskonzert des internationalen Orchesters findet am Mittwoch, 29. Oktober um 19 Uhr im Neumarkter Reitstadel statt. Der Eintritt ist frei. Die Organisatoren bitten aber um verbindliche Anmeldung beim Jugendbüro * (0 91 81) 90 55 28 oder im Kulturamt.

Keine Kommentare