Südafrikaner beeindruckt von grünem Neumarkt

30.6.2016, 09:45 Uhr
Südafrikaner beeindruckt von grünem Neumarkt

© Foto: Benjamin Panknin

Das ASA-Programm ist ein weltweit agierendes Netzwerk, welches junge Menschen aus aller Welt zusammenbringt, damit diese auf lokaler und globaler Ebene aktiv werden können. Als Teilnehmer verbringt man drei Monate im Ausland, um sich Wissen über internationale Zusammenhänge anzueignen und die Perspektive auf Politik und Gesellschaft zu wechseln.

Bei diesem Stipendium stehen vor allem umwelt- und entwicklungspolitische Themen im Vordergrund. Die Partnerschaft mit Drakenstein in Südafrika geht aber schon länger: Hidir Altinok vom Amt für Nachhaltigkeitsförderung erläuterte, dass seit 2013 eine vom BMZ geförderte „Kommunale Klimapartnerschaft“ besteht. Im Jahr 2014 und 2015 gab es infolgedessen einige gegenseitige Besuche, um über das Thema Nachhaltigkeit zu diskutieren.

Unternehmen sind „gut dabei“

Die beiden Teilnehmer aus Deutschland sind Lena Gruber (24) aus Velburg, Studentin der Sport- und Medienwissenschaften und Carina Mitterhofer (23) aus Litzlohe, sie studiert Geografie und Mittelschullehramt. Angereist aus Südafrika sind Shaun Greece (28) aus Kapstadt, der Umweltmanagement studiert hat, und Margaou Prins (23), sie hat einen Abschluss in Umweltschutz.

Zusammen haben die vier in den vergangenen drei Monaten viele Unternehmen, Schulen und Organisationen in Neumarkt besucht und sich über deren Nachhaltigkeitsstrategien informiert.

Das Ergebnis war beeindruckend: Egal ob Petry AG, Regina GmbH, Hammerbacher oder Lammsbräu: Viele Unternehmen in der Region sind mit erneuerbaren Energien, effizienten Heizkonzepten oder auf andere Weise gut dabei, die Umwelt zu schützen und ihren Ressourcenverbrauch einzuschränken. Auch an den Neumarkter Schulen werden zahlreiche Projekte durchgeführt zu den Themen Umwelt, Klima und soziale Gerechtigkeit. Um sich während der Zeit in Neumarkt so nachhaltig wie möglich zu verhalten, wurden alle Besuche mit dem E-Bike absolviert.

Nicht nur Umweltthemen waren den vier jungen Leuten wichtig, auch soziale Gerechtigkeit und Stabilität wurden untersucht. Dazu besuchten sie die Freiwilligenagentur, die Christliche Arbeiterhilfe, den Eine-Welt-Laden und viele mehr.

Vor Ort generierten sie einerseits viele Informationen, die sie auf ihrem Blog zusammenfassten und erstellten auch einiges an Filmmaterial mit Interviews mit Vertretern der besuchten Orte.

Für den gut informierten Neumarkter war zwar vieles schon bekannt, Bürgermeisterin Ruth Dorner drückte es jedoch so aus, dass es gut sei, die Fülle der guten Aktionen geballt zu sehen. Das mache Mut und bestätige, dass man auf dem richtigen Weg sei.

Nachhaltigkeit auf einer Karte

Zur Vorstellung wurden neben in das Austauschprogramm involvierten Personen auch Vertreter aller Interviewpartner eingeladen. Für diese war es auch interessant, untereinander zu sehen, was die Kollegen so in Sachen Nachhaltigkeit treiben. Neben dem Blog erstellten die vier auch eine Nachhaltigkeitskarte der Stadt Neumarkt, wo man kompakt Informationen über die verschiedenen Örtlichkeiten bekommt.

In der nächsten Woche brechen alle nach Südafrika auf, um dort die nächsten drei Monate des Programms zu verbringen. Auf dem Plan steht schon ein Klima-Parcours. Vor allem der angereiste Shaun Greece zeigte sich beeindruckt von der Fülle der Projekte der Neumarkter und auch, wie sehr die Bürger aktiv werden können – über die „Grüne Hausnummer“ und Selbsterzeugung erneuerbarer Energien. Besonders die Abwasserbehandlung der Kläranlage Neumarkt mit neuester Technik und speziellen Bakterien faszinierte ihn. In Südafrika sei man noch lange nicht so weit.

Aber gerade Shaun Greece, der schon einige Zeit in Regierungsbehörden gearbeitet hatte, wird durch das ASA-Programm einige Ideen aus Deutschland mitnehmen und in seiner Heimat durchsetzen können.

Der Blog mit allen Videos und Informationen kann im Internet über greenpartnership.webs.com eingesehen werden.

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