"Swift Response" in der Oberpfalz: Army wirft Humvees ab

10.10.2017, 16:57 Uhr

© News5/Pieknik

Es ist ein Spektakel für die Oberpfälzer. Über zivilem Gebiet probt die US-Army in diesen Tagen den Ernstfall. "Swift Response" heißt die Großübung, an der Tausende Soldaten aus neun Nato-Ländern teilnehmen. Es ist ein logistischer Großakt, auch für das im Auslandseinsatz geübte US-Militär.

Im italienischen Vicenza starteten am Dienstag mehrere Transportflugzeuge vom Typ Boeing. Ihre Fracht: Humvees und kleinere Panzerfahrzeuge, die über der Oberpfalz abgeworfen wurden. Mit gigantischen Fallschirmen segelten die Kampffahrzeuge auf den Boden nahe Hohenfels. Genau hier kam es im vergangenen Jahr bei einer ähnlich angelegten Übung ("Saber Junction") zu Problemen. Unter der tonnenschweren Last versagten damals Fallschirme, die nahezu unverwüstlichen Humvees krachten im freien Fall auf den Boden. Verletzt wurde bei dem Vorfall zwar niemand, der Schaden aber war immens.

Bei "Swift Response", was so viel wie "schnelle Antwort" heißt, blieb das millionenschwere Militärgerät unversehrt. Zwar hatten die Soldaten mit widrigen Wetterbedingungen zu kämpfen - einige Absprünge der Fallschirmjäger etwa mussten abgesagt werden - doch im Grunde verlief das Manöver planmäßig. Im vergangenen Jahr verletzten sich mehrere Fallschirmspringer schwer. Über Zahlen aus diesem Jahr ist bislang noch nichts bekannt.

Noch mehr "Swift Response"-Bilder vom Montag:

Weil rund um die Kasernen in Grafenwöhr und Hohenfels nicht genügend militärisches Gelände zur Verfügung stand, mussten die Nato-Partner auf zivile Flächen ausweichen. Genehmigt wurde das vom Bundesverteidigungsministerium.

"Das war schon kolossal", beschreibt Rudolph Speckner der Nachrichtenagentur News5 das Großmanöver. Der Rentner, der bereits letztes Jahr bei der Übung in der Oberpfalz dabei war, spricht von einer "einmaligen" Erfahrung. "Das schaut man sich gerne an."

"Da fiebert man schon etwas mit"

Er ist einer von vielen Zaungästen, die sich um das Areal bei Hohenfels versammeln. "Wie die Flugzeuge über dem Wald erschienen sind, das war schon imposant", sagt eine Anwohnerin, die unweit der Absprungstelle wohnt. Wenn plötzlich "16 kleine Männer rauspurzeln, dann fiebert man schon etwas mit - dass die Fallschirme aufgehen und die Soldaten unverletzt bleiben", sagt die junge Frau aus Eglsee.

Gefährlich ist die Übung für Anwohner grundsätzlich nicht. Dennoch wurden Straßen rund um Schmidmühlen, das unweit der Landungsstellen liegt, gesperrt. Die US-Armee warnt davor, Munitionsmaterial aufzusammeln.

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