Syrer verhinderte Unglück in Flüchtlingsunterkunft

12.1.2017, 09:00 Uhr
Syrer verhinderte Unglück in Flüchtlingsunterkunft

© Foto: De Geare

Der junge Syrer ist vor einem Jahr und zwei Monaten nach Neumarkt gekommen und hat im vergangenen Jahr der Polizei geholfen, als diese in seine Asylunterkunft gerufen wurde.

Ein 27-jähriger Familienvater sah für sich keine Perspektive mehr und hielt sich ein Messer an den Hals, drohte damit, sich umzubringen. Die hinzugerufene Polizei wollte Schlimmeres verhindern, doch sie scheiterte an der Sprachbarriere.

Da kam zufällig Nibras Altayar vorbei. Der junge Mann, der in Syrien Jura studiert hatte, bot sich als Vermittler an. „Wir wissen nicht, was er gesagt hat, aber es hat geholfen“, sagt Michael Danninger, seit 1. Januar Leider der Polizeiinspektion Neumarkt, bei dem Pressetermin auf der Wache.

An das Baby erinnert

Der junge Mann lächelt schüchtern und erklärt: „Ich habe ihn an sein kleines Kind erinnert und gesagt, dass man Probleme lösen kann – aber nicht mit dem Messer am Hals. Außerdem habe ich ihm gesagt, dass da viel Polizei um uns herum ist, und die notfalls hart reagieren wird, wenn er weitermacht.“

Die mahnenden Worte fruchteten, der Mann legte das Messer weg. Nibras Altayar hatte so dafür gesorgt, dass weder der 27-Jährige selbst noch irgendjemand sonst verletzt wurde.

Während der „gerettete“ Familienvater wenig dankbar ist – „er hasst mich, glaube ich, weil sich seine Situation bis jetzt nicht verbessert hat“, ist die Polizei voll des Lobes, wohlwissentlich, dass sie alleine auf den Mann nicht hätte einwirken können.

Nibras Altayar, der eine Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland für die nächsten drei Jahre hat, möchte nun nur eines: Schnellstmöglich von seinem jetzigen Sprachniveau B1 auf C1 vorrücken, um dann in Deutschland Jura zu studieren.

Danach vielleicht zur Polizei? „Ja, mal schauen, warum nicht“, meint der junge Mann aus Damaskus, der immer wieder betont, dass er der Polizei für diese Belobigung überaus dankbar ist. „Der Name ist auf jeden Fall schon einmal bekannt und positiv besetzt“, sagt Danninger, der ergänzt, dass es in Neumarkt pro Jahr nur ein bis zwei solcher Belobigungen gibt.

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