Theresia Hierl zieht seit 60 Jahren alle Register

29.11.2016, 10:10 Uhr
Theresia Hierl zieht seit 60 Jahren alle Register

© Foto: Maria Krauß

Als Anerkennung für ihren Einsatz und in Würdigung ihrer Verdienste um die Kirchenmusik übergab Dekan Distler der Jubilarin eine Urkunde der Diözese Eichstätt für ihren Dienst zur „Musica sacra“, welche vom Bischof und dem Domkapellmeister unterschrieben wurde.

Gemeinsam mit Ortspfarrer Andrej Jablonski und dem Ruhestandspfarrer Hans Gottschalk, zelebriete Monsignore Richard Distler den feierlichen Gottesdienst. Die musikalische Untermalung übernahmen Anlass der Kirchen- und Jugendchor sowie die Tochter der Jubilarin, Angelika Dengler aus Traunfeld, an der Orgel.

Die Ehrung von Theresia Hierlwar der krönende Abschluss. Dabei verriet Andrej Jablonski, wie Hierl überhaupt Organistin geworden war. Der damalige Pfarrer Ludwig Lenz hatte ihr musikalisches Talent entdeckt, und es sich zur Aufgabe gemacht, dieses auch zu fördern. Jablonski betonte, dass die Jubilarin auch aus einer sehr musikalischen Familie stammt, der Vater und ihre älteren Geschwistern sangen im Chor.

Premiere mit 14 Jahren

In der damaligen Zeit gab es noch keine öffentlichen Musikschulen, weswegen die damals zwölf Jahre alte „Resi“ über zwei Winterhalbjahre hinweg Übungsstunden und privaten Unterricht bei Pfarrer Peter Siegert in Neumarkt erhielt. Am 1. Dezember 1956 schließlich zahlte sich das fleißige Üben aus, mit 14 Jahren spielte Theresia, damals noch Blomenhofer, zum ersten Mal die Orgel beim Gottesdiesnt in Litzlohe. Als Pfarrer Lenz verstarb, übernahm sie zusätzlich noch dessen Amt als Chorleiter, wobei sie von ihren Brüdern Johann und Albert unterstützt wurde.

Pfarrer Andrej Jablonski betonte, dass bei der Jubilarin stets die Freude an der Musik im Vordergrund stehe. „Es ist für sie immer wieder ein Hochgenuss, wenn die Gemeinde gesanglich mitgeht und sie als Organistin dadurch angefeuert wird.“ Jablonski bedankte sich bei Theresia Hierl für ihre langjährige Treue und ihr großes Engagement im Namen der gesamten Pfarrgemeinde. „Bleiben Sie noch weiterhin eifrig im Dienst.“

Dekan Richard Distler verwies auf die Liturgiekonstitution des zweiten Vatikanischen Konzils, wonach der Schatz der Kirchenmusik mit größter Sorgfalt gepflegt werden möge, was bei der langjährigen Organistin immer der Fall gewesen sei. „Ihnen war es ein Herzensanliegen, durch ihr langjähriges Orgelspiel die Gläubigen, auch Kinder und Jugendliche zur Teilnahme zu ermuntern.“

Auch gereiche es der Pfarrei Litzlohe zur Ehre, dass der Chor und auch der Jugendchor, der schon öfter bei uns in der Hofkirche gesungen hat, „ein gutes Stück Kultur auf dem Lande darstellt“, so Distler. In diesem Zusammenhang dankte der Dekan der geehrten Organistin auch noch für ihre Tätigkeit als Chorleiterin des Landfrauenchores. Die Glückwünsche im Namen der Pfarrei überbrachte die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Betty Blomenhofer, der rührigen Organistin, die jede Messe und jede Andacht mit der „Königin der Instrumente“ begleitet. Blomenhofer dankte auch dem Ehemann der Organistin dafür, dass „der Schorsch“ und ebenso die Kinder Thersia Hierl immer den Rücken freigehalten haben. Beim Stehempfang im Pfarrheim gratulierte Walburga Hierl als Vertreterin des Kirchenchores und dankte der „Resi“ mit einem Blumenstrauß.

Theresia Hierl war sehr gerührt und sagte, dass sie diese Aufgabe immer „mit viel Herzblut“ erfülle. Sie könne sich besonders an den ersten Weihnachtsgottesdienst erinnern, den sie an der Kirchenorgel begleitet hatte. Dabei hätte sie noch richtig Herzklopfen gehabt. Ein Orgelbuch braucht die Organistin nicht, ihr reicht das einfache Gotteslob.

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