Todgeweihte Christbäume im Topf

11.12.2018, 06:00 Uhr
Todgeweihte Christbäume im Topf

© dpa

Herr Emslander, wann ist der ideale Kauf-Zeitpunkt? Und was kostet der Baum heuer?

Thomas Emslander: Die Preise für Christbäume aus Bayern liegen stabil zwischen 18 und 24 Euro pro Meter. Hauptverkaufszeit ist von 10. bis 20. Dezember. Besser ist, man kauft den Baum nicht erst drei/ vier Tage vor Weihnachten. Denn er wird ja für den Verkauf erst kurz zuvor geschnitten und nach dem Schnitt verliert er binnen zwei, drei Tagen sein Chlorophyll. Stellt man ihn dann direkt ins Haus zu 20 Grad oder mehr, wirft er gleich die Nadeln.

 

Wie nachhaltig sind Christbäume im Topf?

Emslander: Die Bäume werden hydraulisch aus der Erde gezogen und mit ihren Wurzeln in den Topf gepresst. Die Nordmanntanne hat aber eine Pfahlwurzel, die selbst bei einem kleinen Baum schon sehr lang ist. Um in den Topf zu passen, wird sie zu großen Teilen gekappt. Des Weiteren kommt der Baum, während er im Warmen steht, in Triebstimmung. Wir sehen das noch nicht, aber der Baum bildet bereits Knospen. Stellen wir ihn dann wieder nach draußen, ist für den Baum auf einmal wieder Winter.

 

Könnte ein Wintergarten beim Überdauern helfen?

Emslander: Nein. Dort hört für den Baum das Frühjahr nie auf – auch das bringt die innere Uhr für immer durcheinander. Wer nicht gerade einen supermegagrünen Daumen hat, schafft es nicht, so einen Baum zu retten.

 

Wie finde ich regionale Bäume?

Emslander: An den Verkaufsständen wird meist mit der Herkunft geworben. Aber leider muss das nicht immer stimmen und für Laien ist es vor Ort schwer zu überprüfen. Sicherer ist ein Blick auf www.bayerische-christbaum-anbauer.de/anbieter.

Keine Kommentare