Tour durch herausragende Architektur

Spannende Blicke hinter verschlossene Türen, ungesehene Einblicke in innovative Bauprojekte und informative Gespräche mit Architekten und Bauherren – dafür stehen die "Architektouren". Am letzten Juni-Wochenende findet die Leistungsschau der bayerischen Architektenkammer wieder statt. Bei der bundesweiten Aktion unter dem Motto "Architektur bleibt!" beteiligen sich auch zahlreiche Vorzeigeprojekte in den Landkreisen Neumarkt und Regensburg.

Mit dabei ist unter anderem der Büroturm der FIT AG in Lupburg: Er fällt mit seiner schimmernden Chamäleonhaut bereits von der Autobahn auf, an der er wie eine Skulptur steht. Die Metallflächen changieren ihre Farben nicht nur im Wechsel des Sonnenlichts, sondern auch der Temperaturen.

Doch nicht nur von außen macht das von Berschneider + Berschneider Architekten BDA + Innenarchitekten, gebaute Verwaltungsgebäude einiges her. So eröffnet das Atrium über sieben Geschosse einen Blick zum Himmel und bringt Tageslicht in alle Flure, während Besprechungsboxen als schwebende Kanzeln im Luftraum hängen.

Im Zuge der "Architekturen" kann das Gebäude der FIT AG am Sonntag, 24. Juni, jeweils um 13 und 15 Uhr im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Auch Finanzminister Albert Füracker und der Lupburger Bürgermeister Manfred Hauser werden dabei sein, ebenso wie Carl Fruth, Vorstandsvorsitzender der FIT AG. Treffpunkt ist jeweils vor dem Gebäude.

In Seubersdorf dagegen kann das sanierte Bahnhofsgebäude besichtigt werden. Hier entstanden unter der Leitung von Kühnlein Architektur eine Wartehalle für Bahnreisende und einfache Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge. Die Führung dort findet ebenfalls am Sonntag, 24. Juni, statt. Treffpunkt für die um 14 Uhr beginnende Besichtigung ist der Bahnhofsvorplatz.

Dorfladen und Kultursaal

Von gleicher Hand gebaut ist der Klosterstadl Pielenhofen, der ebenso am Sonntag auf dem "Architekturen"-Plan steht. Der ehemalige Stadel der Klosterökonomie dient heute als Kultursaal, Dorfladen, Café und Gewölbekeller. Hier beginnt die Besichtigung um 10 Uhr in der Klosterstraße 5 in Pielenhofen. Kühnlein Architektur ist mit einem dritten Projekt an der Leistungsschau beteiligt, das sich in Eilsbrunn befindet: Ein altes Brauerei-Gebäude stand dort 50 Jahre lang leer und war dem Verfall ausgesetzt, bis es als Hotel Röhrl unter den gleichnamigen Bauherren Katharina und Andreas Röhrl wiederbelebt wurde.

Unter anderem in der Lobby des Hotels kann die alte Brauerei noch deutlich wahrgenommen werden. Hier beginnt die Führung am Sonntag, 24. Juni, um 14 Uhr in der Regensburger Straße 5 in Eilsbrunn.

In Berg bei Neumarkt gibt es bereits am Samstag, 23. Juni, Einblicke in das Ärztehaus Berg mit seiner modernen und regionalen Architektur. Das dreigeschossige Haus in der Neumarkter Straße 38 am südlichen Rand der Gemeinde, gebaut von Knychalla + Team Architekten, öffnet seine Pforten jeweils um 10 und 13 Uhr zu Besichtigungen. In dem barrierefreien, hellen Bau dreht sich alles um das Thema Gesundheit: Eine Arztpraxis, ein Physiotherapeut und eine Apotheke sind hier neben einer Wohnung untergebracht.

Die beliebte Leistungsschau bayerischer Architektur jährt sich an diesem letzten Juni-Wochenende zum 23. Mal. An mehr als 165 Orten in ganz Bayern gibt es 287 ausgewählte Projekte zu entdecken. Die "Architektouren" zeigen Räume aller Art und den damit verbundenen kreativen Schaffensprozess von Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern.

Besonders bemerkenswert ist, dass auch diesmal wieder private Bauherren und Unternehmen ihre sonst für die Öffentlichkeit verschlossenen Räume öffnen. Alle Projekte wurden in den letzten drei Jahren fertiggestellt. Ein unabhängiger Beirat hat diese aus den Einreichungen ausgewählt.

In Anlehnung an das Europäische Kulturerbejahr 2018 stehen die "Architektouren" in diesem Jahr unter dem bundesweiten Motto "Architektur bleibt!".

"Die Verantwortung der Bauherren und Planer ist immens, denn niemand kann sich der Wirkung der gebauten Umwelt entziehen. Es gilt, die Herausforderung um Architektur, die bleibt, anzunehmen und sich intensiv mit gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungen auseinanderzusetzen. Die Architektouren bieten hierfür eine hervorragende Plattform" betont Ilse Aigner, Bayerns Staatsministerin für Wohnen, für Bau und Verkehr in ihrem Grußwort.

Programm für Kinder

Christine Degenhart, Präsidentin der Bayerischen Architektenkammer, ergänzt: "Zahlreiche Beispiele in den Architektouren zeigen, was man aus dem Gebäudebestand und bestehenden Strukturen machen kann. Selbstverständlich zeigen wir nicht nur Sanierungen und Umbauten, sondern auch in bewährter Weise herausragende neue Gebäude, Innenraumgestaltungen, Plätze, Verkehrsflächen und Sonderbauten."

Neben den Besichtigungsterminen am letzten Juni-Wochenende gehören regionale Busfahrten, ein Kinderprogramm, ein Fotowettbewerb für Kinder und Jugendliche bei allen Projekten sowie Wanderausstellungen zum Veranstaltungsangebot.

Alle Informationen rund um die "Architekturen" sind online abrufbar unter www.byak.de.