Trocknungsgenossenschaft droht Produktionsausfall

7.3.2018, 11:14 Uhr

"Es ist unser Risiko, wenn wir nicht anfangen können", sagte der Vorstandsvorsitzende der Trocknungsgenossenschaft Lengenfeld, Michael Federhofer, am Tag nach der Generalversammlung im Gasthaus "Zur Adelburg" in Hollerstetten. Im  November 2017 war die Trocknungsanlage in Brand geraten. Das Feuer hatte einen sechsstelligen Schaden angerichtet. Ursache laut Vorstandschef Federhofer: unbekannt. Das Sachverständigengutachten liege der Genossenschaft noch nicht vor.

Der Vorstandsvorsitzende und ein Fachreferent konnten den rund 130 von 430 Genossen berichten, dass die neue Trocknungstrommel zwar aller Voraussicht nach noch im März betriebsbereit sei. Doch ob die Anlage dann im Mai wie geplant anlaufen kann, ist laut Michael Federhofer unsicher. Im NN-Gespräch erklärte er, dass Arbeiten am Dach der Halle und der Einhausung der beiden Öfen noch nicht abgeschlossen seien. Das Problem sei das "Stahlgerippe": Reichen Verstärkungen oder müssen Bauelemente ausgetauscht werden?

Demnach ist im Moment noch unklar, ob die Trocknungsgenossenschaft in diesem Jahr an ihren Umsatzerlös von 2017 in Höhe von 2,1 Millionen Euro wird anschließen können. Das Unternehmen hatte die Umsätze um rund 200 000 Euro gesteigert und einen Jahresüberschuss von 52 000 Euro erwirtschaftet. Die Trocknungsgenossenschaft hat diesen Erfolg mit zehn Mitarbeitern in der Produktion und drei Beschäftigten in der Verwaltung erzielt.

Der Trocknungsgenossenschaft Lengenfeld gehören 430 Landwirte aus den Landkreise Neumarkt, Regensburg und Amberg-Sulzbach an. Die Bauern ernten auf ihren Feldern unter anderem Gras, Luzerne und Mais und transportieren mit Traktor und Anhänger das Grüngut zu der Anlage auf der Jurahöhe zwischen Lengenfeld und Deining. Zwei Öfen beziehen ihre Energie aus Hackschnitzeln. Mit der Wärme wird dem Grünzeug in der Trocknungstrommel Feuchtigkeit entzogen. Das Material wird danach verpresst und zu Grascobs und zu Ballen verarbeitet. In diesem Zustand liegt der Trockensubstanzgehalt bei 90 Prozent. Die Anlage hat eine Kapazität von 120 000 Doppelzentnern.

Das hochwertige Viehfutter wird zu 40 Prozent von den Landwirten selbst verwendet. Rund 60 Prozent des Trockenfutters geht in den Verkauf und generiert Erlöse.

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