Trotz Eingemeindung hat Pavelsbach seine Identität bewahrt

29.3.2015, 16:00 Uhr
Trotz Eingemeindung hat Pavelsbach seine Identität bewahrt

© Resi Heilmann

 Damals, am 2. März 1975, stimmte die Mehrheit der 588 Pavelsbacher für Postbauer-Heng und der offizielle Zusammenschluss folgte am 1. April. Bei der ersten Bürgermeisterwahl danach erhielt Hans Bradl 100 Prozent der Stimmen von Pavelsbach – mehr geht nicht.

Die Pavelsbacher verstünden es auch meisterhaft im Marktrat mit Sitz und Stimme überdurchschnittlich vertreten zu sein, so Bürgermeister Horst Kratzer. Ebenso sehe es beim Rathaus- und Bauhofpersonal aus. Eines stehe jedenfalls fest: Pavelsbach hat es geschafft in diesen 40 Jahren seine Identität zu bewahren und zu stärken, mit überaus aktivem Vereinsleben und einer beispielhaften Zusammengehörigkeit. Wenn es darauf ankomme, würden die Bürger zusammenhalten: mir san mir – und dou san ma dahoam. Zusammengefasst also ein Musterbeispiel einer gelungenen Gebietsreform, so Kratzer.

Der Landkreis Neumarkt umfasste vor dieser Gebietsreform 69 Gemeinden mit 42 390 Einwohnern, der Alt-Kreis Parsberg zählte 55 Gemeinden mit 39 847 Einwohnern. Nach der Gebietsreform besteht der Landkreis aus der Kreisstadt Neumarkt sowie 18 weitere Gemeinden.

In Wort und Bild gab Ortsheimatpfleger Hans Bradl einen kurzweiligen Rückblick über die vier Jahrzehnte Entwicklung der Gemeinde. Mit seinem Arbeitskreis, dem auch Helmut Bode und Hans Pröpster angehören, hatte Bradl zahlreiche alte Dokumente, Bilder und Zeitungsartikel zusammen getragen. Bevor Landrat Gailler seine Grußworte sprach, ergriff Johanna Härtl von der „Blous(s)musi Bawaschbo“ das Wort und überreichte 400 Euro an Bürgermeister Horst Kratzer und Landrat Willibald Gailler sowie Pfarrer Klaus Eyselein für die Asylanten in Seligenporten. Der Betrag kam beim Glühweinverkauf beim Weihnachtskonzert sowie einem Teil der Gage zusammen. Gailler zeigte sich überrascht für die Hilfe, was wiederum für die Pavelsbacher Bürger spreche.

Selbstbewusster Ort

Pavelsbach ist ein selbstbewusster Ort mit einer hervorragenden Lebensqualität und einem reichen gesellschaftlichen Leben und großem Bürgerengagement, stellte Gailler fest. Wenn ein Zuzug da ist, da muss Gemeinschaft stimmen und das ist in der Marktgemeinde der Fall. Auch Wirtschaftlich habe die eine gute Entwicklung gemacht. Der Ort könne stolz sein auf Geschichte und Entwicklung, so Gailler. Als eine gelungene Idee bezeichnete der Landrat den Vorschlag von Bürgermeister Horst Kratze, der anlässlich des Jubiläums 40 Jahre Zugehörigkeit von Pavelsbach zum Markt Postbauer-Heng eine Postkarte gestaltet hatte, die allen Besuchern geschenkt wurde.

Kreisheimatpfleger Rudi Bayerl ging auf das Brauchtum gestern und heute sowie Jahres- und Lebensbräuche ein. Unter anderem auch auf den Brauch des Spitzwecks, der darauf hin zu Klängen der „Blous(s)musi Bawaschbo“ in den Saal getragen wurde und von Kratzer und Gailler zersägt werden musste. Die Zeit reichte nicht aus, für das was Bayerl zu berichten wusste und er versprach gern wieder zu kommen, um näher auf das Brauchtum eingehen zu können.

Anschließend wurde noch lange gemeinsam zu der Musik von der Blous(s)musi gefeiert.

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