Uni-Professor: „Monsterleitung“ weder wirtschaftlich noch sinnvoll

12.12.2014, 10:19 Uhr
Uni-Professor:   „Monsterleitung“ weder wirtschaftlich noch sinnvoll

© Foto: BI „Pegnitz unter Strom“

Laut einer Mitteilung von Bergs Bürgermeister Helmut Himmler geht von Hirschhausen davon aus, dass man auch in den kommenden drei Jahren über die angeblich erforderliche Süd-Ost-Passage vehement diskutieren wird. Der Wirtschaftswissenschaftler der TU Berlin und Forschungsdirektor für internationale Infrastrukturpolitik und Industrieökonomie am DIW Berlin erläuterte seine vielfältigen Rechenmodelle und kommt zum eindeutigen Ergebnis, dass die HGÜ — auch häufig „Monsterleitung“ genannt – weder erforderlich noch sinnvoll sei. „Allerdings wird man bei einer Rendite von 9,05 Prozent für die Investoren immer Gründe finden, eine Leitung gegebenenfalls zum Mond zu bauen“, zitiert Himmler den Forscher.

Hirschhausen sagte, dass in seiner Studentenzeit im Brustton der Überzeugung von Stromnetzbetreibern dargelegt worden sei, es wären allenfalls vier Prozent der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien möglich und heute seien es bundesweit bereits 30 Prozent.

Die Energiewende sei – so der Professor – äußerst erfolgreich und das Braunkohlezeitalter gehe zu Ende. Auch die Klimaschutzziele der Bundesregierung seien nur durch einen stetigen Ausstieg aus der Braunkohleversorgung möglich.

Daher werde es auch keine neuen Genehmigungen für die Ausbreitung von Braunkohlerevieren in Ostdeutschland geben. Darüber hinaus gebe es in Deutschland ein bestens ausgebautes Stromnetz, das zur Netzoptimierung stetig umgebaut und erweitert werden müsse – nicht aber durch HGÜ. Zugleich habe man es in den kommenden Jahrhunderten mit den Scherben der Atomwirtschaft zu tun.

Im Februar in Berg

Hirschhausen wird seine Forschungsergebnisse am 10. Januar 2015  in München beim Energiedialog Bayern einbringen. Bürgermeister Helmut Himmler vereinbarte mit dem Berliner Industrieökonomen nach Abschluss des Energiedialogs eine Veranstaltung in der Gemeinde Berg. Im Februar sei der Energiedialog abgeschlossen und man könne dann auch die Ergebnisse bewerten.

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