Unsterbliche Evergreens zum Leben erweckt

21.4.2015, 10:52 Uhr
Unsterbliche Evergreens zum Leben erweckt

© Foto: Matthias Weichmann

Schon vor Beginn des Konzerts tummelten sich wahre Menschenmassen vor dem Saal des Deutschordenschlosses, kein Platz blieb unbesetzt. „Der gute Ruf eilt der Band voraus“, erklärt sich Angelika Herrmann, Vorsitzende des Kulturforums Postbauer-Heng, den großen Andrang zum traditionellen Frühjahrskonzert.

„In der Vergangenheit überzeugten die Musiker stets mit Qualität, Charme und ihrem ganz eigenen Stil“, so Herrmann in Anspielung auf das außergewöhnliche Repertoire der Musikgruppe. Auf dem Programm standen deutsche „Evergreens“ der 20er und 30er Jahre, einer Zeit, in der sich vieles um die Liebe, deren Ursachen und Glückseligkeiten drehte.

Bereits zum Auftakt zog „Musica Nostalgica“ die Zuschauer mit dem Motto und Lied „Ich hab dich und du hast mich“ von Ilse Werner in ihren Bann. Zwischen den Liedern ergänzten gefühlvolle Textpassagen über die Liebe und das Verliebtsein den Auftritt. Dabei wurde sowohl die Gefühlslage der männlichen Seite als auch die der Damenwelt mit poetischen Texten beleuchtet. So sorgten Passagen wie „Ich habe weiche Knie, strahle über das gesamte Gesicht, irgendetwas flattert ständig in meinem Bauch, ich wollt nur mal fragen, hast du das auch“ bei schönstem Sommerwetter für beste Unterhaltung.

Die Kaffeehausmusik der 30er Jahre — passenderweise wurden die Gäste mit Kaffee und Kuchen versorgt – bewirkte beim Publikum aber noch mehr als gute Laune: Ein „Oh, schön“, rutschte an diesem Abend so manchem Gast über die Lippen, denn schnell verbanden einige Zuhörer mit den Klassikern von Marlene Dietrich, Zarah Leander oder Marika Rökk Erinnerungen aus der Vergangenheit. Auch wenn das Konzert ganz im Zeichen der Liebe stand, wurden keinesfalls nur gefühlvolle oder melancholische Nummern gespielt.

Frivole Texte

„Die Männer sind schon die Liebe wert“ wurde von der starken Stimme der Chefsängerin zum Leben erweckt, so dass nur wenige still auf ihren Plätzen sitzen blieben. Diese frivolen Texte hatte so mancher Gast auch nach über 70 Jahren noch im Kopf. Später durfte man sich über Johannes Heesters’ „Man müsste Klavier spielen können“, „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ von Marlene Dietrich oder „Heimat, eine Sterne“ von Rudi Schurike freuen.

Wer „Musica Nostalgica“ selbst erleben möchte, der hat am Sonntag, 3. Mai, die Gelegenheit: Um 14:30 Uhr tritt das Ensemble in der alten Berngauer Knabenschule auf.

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