Velburger Rat Guttenberger kritisiert Stadl-Sanierung

13.1.2018, 08:22 Uhr

Es solle ein visionäres Projekt werden, tatsächlich steckt es noch in den Mühen der Ebene. Da ist noch viel Gesprächsbedarf und Überzeugungsarbeit zu leisten. Vieles ist noch unausgegoren. Man denke nur an die Gestaltung des Wieserhaus-Neubaus, schreibt Guttenberger. Das Thema Wieserstadl beherrscht momentan die Debatte in der Stadt.

Guttenbergers Stellungnahme in Auszügen: "Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde vom Stadtrat eine aktualisierte Gestaltungsfibel mit Satzung verabschiedet. Wunderschöne Bilder sind darin. In blumigen Worten wird die Schönheit des alten Ortsbildes und dessen Erhaltung beschrieben. Details, wie das Material für die Fenster festgelegt.

Ensemble wird aufgelöst

Aber was findet sich hier: große wandfüllende Fensterflächen, die einen wie mit weit aufgerissenen Augen anschauen. Beim Burnickl-Neubau konnte man das noch als Funktionsgebäude tarnen. Aber hier? Vom Herausgeber der Gestaltungsfibel!

Es kommt noch hinzu: die Auflösung eines Ensembles. Das Wieserhaus mag marode, ungepflegt, verkommen, also nicht erhaltungswürdig sein.

Aber es ist das Beispiel eines Handwerkerhauses aus der Zeit von Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Es wurde vielleicht in den 60er Jahren etwas verunstaltet, wie viele Häuser in Velburg zu der Zeit, aber die bauliche Struktur blieb erhalten. Typisch für das Ortsbild ist das walmartige Dach an der Straßenecke, wo zwei Traufseiten aneinander stoßen.

Der Ensembleschutz wurde in der Vergangenheit stets sehr hoch gehalten. Man denke nur an das Raiffeisengebäude, den Pfarrhof, die obere Häuserzeile am Hinteren Markt, das alte Steinmetzbetriebsgebäude vom Reithmeier oder auch der Neubau von Burnickl Ingenieure, wo sich der Giebel vom alten Ferstlhaus wiederfindet. Es ist am Wieserkomplex sicher nicht leicht alles unter einen Hut zu bringen, alles zu ignorieren ist aber die schlechteste Lösung."

 

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