Viele Biker unterschätzen Gefahr

3.7.2017, 15:52 Uhr
Viele Biker unterschätzen  Gefahr

© Foto: Werner Sturm

Die Informationsveranstaltung der Polizeiinspektionen war verbunden mit einer Radarmessung. Der Kontrollort war ganz gezielt ausgewählt worden. Die Staatsstraße 2234 verläuft nämlich nahezu kerzengerade von Parsberg bis zu dem Parkplatz oberhalb von Breitenbrunn.

Trotz regelmäßiger Geschwindigkeitskontrollen verleitet dies die Verkehrsteilnehmer, egal ob Krad- oder Autofahrer, anscheinend dazu, das Gaspedal weiter durchzudrücken, als es erlaubt ist. Bei der Zufahrt zum Gewerbegebiet Breitenegg mündet die Staatsstraße in eine serpentinenartige Gefällsstrecke nach Breitenbrunn – mit ihren Kurven verlockend und lebensgefährlich zugleich für die Biker. Viele Marterl, Holzkreuze und Grablichter am Straßenrand erinnern an zahlreiche tödliche Motorradunfälle.

Dienststellenleiter Peter Gotteswinter von der Polizeiinspektion Parsberg und sein Vertreter Wolfgang Eichenseer waren mit einem Einsatztrupp vor Ort. Der Chef der Neumarkter Polizeiinspektion Michael Danninger gesellte sich dazu. Und auch Landrat Willibald Gailler (CSU) und der Breitenbrunner Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW) suchten die Gelegenheit, mit Zweiradfahrern ins Gespräch zu kommen. Ziel war es, die Führer motorisierter Zweiräder für die Gefahren des Straßenverkehrs allgemein und die besondere Gefährdung motorisierter Zweiräder zu sensibilisieren.

Unter dem Motto "Eure Sicherheit liegt uns am Herzen" machten die erfahrenen Polizeibeamten mit herzförmigen Flyern darauf aufmerksam, dass bei zwei Drittel aller Unfälle mit getöteten Motorradfahrern, der Biker selbst der Verursacher ist.

Herzförmige Flyer

Sie wiesen auf die Vorteile eines Fahrsicherheitstrainings hin, unterstrichen, dass Signalfarben an Kleidung und Helm die Wahrnehmbarkeit der Motorradfahrer für andere Verkehrsteilnehmer erhöht oder überprüften angehaltene Motorräder und Gespanne genau auf ihre Verkehrstüchtigkeit.

Falsches Tempo ist laut Aussage der Polizeikräfte immer noch die häufigste Ursache für einen Sturz. Der erste gestoppte Motorradfahrer war denn auch gleich zu schnell unterwegs, aber noch in einem Bereich für den ein Verwarnungsgeld ausreichend ist. 30 Euro war der Biker los, aber er zeigte sich im Gespräch mit den Polizeibeamten, dem Landrat und dem Bürgermeister sehr einsichtig.

"Wenn alle so reagieren würden, dann wäre das gut", sagte Peter Gotteswinter. Landrat Gailler und Bürgermeister Lanzhammer zeigten in den Gesprächen Verständnis für die Reize des Motorradfahrens, brachten aber klar zum Ausdruck, dass man sich an die Vorschriften beziehungsweise die geltenden Geschwindigkeitsregeln halten sollte.

Während kurz danach ein Motorrad-Gespann aus Franken eher gemütlich und im Rahmen fahrend sowie ein die Geschwindigkeitsbegrenzung beachtender Breitenbrunner Marktrat mit seinem Motorrad zur Kontrollstelle kamen, erwischte es zwei Autofahrer. Einer davon musste 20 Euro berappen, der andere war so schnell unterwegs, dass er mit einer Anzeige rechnen muss.