Vielfältiges Programm bei den Theatertagen in Neumarkt

1.3.2015, 16:05 Uhr
Bei der Abschlusspräsentation der schulübergreifenden Theatertage in Neumarkt stellte jeder der zehn Workshops einen Ausschnitt seiner Arbeit vor.

© Günter Distler Bei der Abschlusspräsentation der schulübergreifenden Theatertage in Neumarkt stellte jeder der zehn Workshops einen Ausschnitt seiner Arbeit vor.

Als Kooperation des Jugendbüros und der sechs Neumarkter Schulen erfreut sich die jährliche Veranstaltung inzwischen großer Beliebtheit. Jugendreferent Siggi Müller führte gewohnt heiter und farbenfroh durch den Abend. Jeder der zehn Workshops durfte einen Ausschnitt seiner Arbeit vorführen, somit lag die Zahl der Mitwirkenden im dreistelligen Bereich. Dank großzügiger Unterstützung zahlreicher Sponsoren konnten die Workshops für die Teilnehmenden fast ohne Kosten durchgeführt werden. Die Vertreterin der Stadt Neumarkt, Helga Hoerkens, betonte, dass Theater immens lehrreich sei. Improvisation, Überspielen von Fehlern und Selbsterkenntnis gehörten zu Fähigkeiten, die dabei gestärkt werden.

Der Workshop „Geräusche, Klänge, Rhythmen“ von Yogo Pausch erzählte mit einem großen Instrumentarium eine selbsterdachte Geschichte von einem verzauberten Haus an der Küste. Sie zeigtem dem Publikum, dass man mit kleinen Geräuschen sehr große Effekte erzielen kann. Verwendet wurden neben normalen Percussion-Instrumenten auch Alltagsgegenstände wie Schneebesen oder Fliegenklatschen. Karin Stephany hat mit ihren Mädchen Kostüme konzipiert und diese in einer Art Modenschau vorgeführt. Das Spektrum der Kreationen war sehr vielfältig und reiche von Barock-Kleidern bis zu avantgardistischen Fusionen aus Schneewittchen-Motiv und Hundertwasser-Technik, ein Kostüm wurde gar nur als „Verrücktes Etwas“ bezeichnet.

Die Gruppe „Tanz Theater“ mit Anne Devries zeigte Theater ohne Worte mit fließenden, tänzerischen Bewegungen. Durch die gute Umsetzung der Kinder und Jugendlichen brauchte man keine Worte, um die Szenerien zu verstehen. Der Workshop „Maske und Schminken“ von Andrea Hierl setzte das Motto buchstäblich in seiner Arbeit um. Die Teilnehmer präsentierten zunächst verschiedene Abstufungen des Schminkens, danach zeigten die venezianische Masken und deren gemalte Umsetzung direkt auf der Haut.

Das Bewegungstheater unter Leitung von Ruth Wahl drückte mit beinahe wissenschaftlicher Pedantrie verschiedene Emotionen in Schemata und inszenierte diese kunstvoll in verschiedenen Folgen und Abstufungen. Gänzlich wollte der Kurs trotzdem nicht auf Sprache verzichten und stellte Postkartenmotive mit viel Bewegung und Sprache szenisch dar.

Unter großem Hallo tricksten viele kleine Magier aus dem Workshop „Zauberkünste“ mit Bernd Distler. Neben den Kunststücken selbst war auch hier wieder eine szenische Darstellung mit vielen humoristischen Elementen wichtig. Mit klassischen Texten beschäftige sich die Gruppe von Patricia Litten. Sie führten eine Szene aus „Romeo und Julia“ auf, in welcher viele heftige Emotionen die Bühne dominierten.

Theater ist seit jeher mit Tanz verbunden. Der Workshop „JumpStyle meets Akrobatik“ verband in einer schweißtreibenden Darbietung einen modernen Sprungtanz mit Elementen aus der Bodenakrobatik. Heiß her ging es beim „Bühnenkampf“ unter fachmännischer Anleitung von Philipp Sprongl. Mit einem großen Spektrum an Waffen traten die Kinder in technisch anspruchsvollem Kampf gegeneinander an, vom eleganten Säbel bis zu Regenschirm und Krücke wurde hier mit allem um sich geschlagen. Krönender Abschluss waren die Zirkuskünste unter Leitung von Erik Müller-Rochholz. Hier lernten die Kinder in der kurzen Zeit einige Fertigkeiten im Umgang mit Bällen, Diablos und rotierenden Tellern.

Die gut besuchte Veranstaltung bot dem Publikum einen sehr breit gefächerten Einblick in die Arbeit an den Theatertagen. Gerade das schulübergreifende Element mache diese Veranstaltung aus, so Hoerkens. Hier können alle Kinder etwas voneinander lernen.

Keine Kommentare