Vier Luchs-Pfoten geben Rätsel auf

3.6.2015, 16:00 Uhr
Vier Luchs-Pfoten geben Rätsel auf

© dpa

Trotz hoher Belohnung für Hinweise zu den Luchstötungen — satte 10.000 Euro – durch das Bayerische Umweltministerium und zahlreicher Hinweise aus der Bevölkerung gelang es bislang nicht, zu klären, unter welchen Umständen die Extremitäten in das Waldstück in der Gemeinde Lam nahe dem Ortsteil Trailling gelangten.

Nach einer ersten Mitteilung über eine aufgefundene Pfote am 14. Mai an die PI Bad Kötzting begannen in der Folgewoche intensive polizeiliche Ermittlungen, da noch drei weitere Luchs-Läufe im gleichen Areal entdeckt wurden. Das führte zu der Annahme, dass die Läufe nicht auf natürlichem Wege an die Fundstellen gelangten.

„An den Auffinde-Orten und dem erweiterten Umfeld ergaben sich auch nach intensiver Sichtung und Absuche keine greifbaren Spuren, welche Rückschlüsse auf die Ablageumstände oder mögliche Täter zulassen“, schreibt die Polizei in einem Zeugenaufruf. An der Suche nahmen auch ein Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Cham, der örtliche Jagdpächter sowie ein Vertreter des Landesamtes für Umweltschutz teil.

Die aufgefundenen Luchs-Läufe werden derzeit im Auftrag der Staatsanwaltschaft Regensburg im Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin untersucht. Dabei soll auch versucht werden zu klären, wann und wie die Tiere zu Tode kamen. In einem weiteren Schritt soll zudem untersucht werden, wie viele verschiedene Tiere betroffen sind und wo sich diese zu Lebzeiten aufgehalten haben. Die noch nicht vorliegenden Ergebnisse stellen einen wichtigen Baustein in den umfangreichen Ermittlungen dar.

Unabhängig davon begannen Ermittler der Polizeiinspektion Bad Kötzting mit zahlreichen Befragungen, unter anderem bei Personen, die sich aus verschiedenen Gründen im Bereich der Fundstellen aufhalten und aufgehalten haben. Insbesondere Jäger und Förster aber auch Kletterer und Anwohner befragten die Beamten zu Wahrnehmungen im Wald, aber auch zu Personen oder Fahrzeugen die im weiteren Umfeld bemerkt worden waren. Eine heiße Spur ergab sich für das Ermittlerteam bislang nicht.

Auch das Gemeinsame Zentrum von Polizei und Zoll in Schwandorf ist mit in die Ermittlungen eingebunden. Hier prüft man Medienberichte, laut denen auch im benachbarten Tschechien Körperteile von Luchsen bei der Polizei abgegeben wurden.

Als möglicher Straftatbestand findet sich im Strafgesetzbuch die Jagdwilderei. Zudem sind weitere Vorschriften nach dem Tierschutzgesetz, dem Bundesjagdgesetz und dem Bundesnaturschutzgesetz einschlägig.

Hinweise an die PI Bad Kötzting: Tel. (0 99 41)9431-0.