"Vitus-Kirchweih" in Berg muss umziehen

27.10.2018, 09:41 Uhr

© Foto: Fügl

Schuld an der Fast-Absage, die vermutlich nur wenige mitbekommen haben, war nicht das Wetter: Amtliche Kontrollen der Kreisverwaltungsbehörde haben den Berger Kirwaboum und -moila als Initiatoren einen ganz schönen Schrecken eingejagt.

Bei der Bierprobe im früheren Dorfwirtshaus "Brunnenwirt" war noch alles in Butter: Der extra gebraute Festtrunk der Nürnberger Tucher-Brauerei mundete den Vorkostern ausgezeichnet. Die Gebietsverkaufsleiterin Birgit Reichel fuhr zufrieden zurück nach Nürnberg und die Kirwaleit planten weiter ihr Fest.

Der Kirwabaum sollte im Brunnenwirtsgarten aufgestellt werden, das Festzelt in der Wirtsgasse. Dazu war aus räumlichen Gründen eine Sperrung des Abschnitts für den Verkehr nötig, die die Gemeinde auch genehmigt hatte.

Knallig eng

Dennoch wurde mit Ausschank, Grill, Bratwurst-Stand, Spüle sowie einem WC-Wagen in nächster Nähe alles ziemlich eng.

Und dann kündigte sich auch noch die Sicherheitsbehörde im Landratsamt für Kontrollen an: "Aufgrund vermehrter und verstärkter Aktivitäten bei vielen Festen im gesamten Landkreis ist eine gründliche Überprüfung baulicher und brandschutztechnischer Begebenheiten am Veranstaltungsort unausweichlich", hieß es. Für die Organisatoren hieß dies: Retten, was noch zu retten ist. Denn ein kurzfristiges Verbot der Vitus-Kirwa wäre für Veranstalter und den Ort selbst – finanziell wie gesellschaftlich – ein Desaster geworden.

Appell an Kommunalpolitiker

"Nur aufgrund vieler Bitten und großen Entgegenkommens der Behörde, konnte die Kirwa – wenn auch letztmalig – im Anwesen des Brunnenwirts abgehalten werden", sagten die Kirwaleit nun bei der Sitzung des Marktgemeinderates.

Um einen neuen Standort zu finden, hatten Markus Sossau und Franz Späth als Vorsitzenden des Kirwa-Vereins Bürgermeister Helmut Himmler und die Gemeinderäte besucht. "Die Berger Kirwa muss weiterleben", appellierten sie. Sie sei schließlich ein bedeutendes Ereignis im gesellschaftlichen Leben der Gemeinde.

Als Alternative zum bisherigen Standort wurde die Ortsmitte von Berg angedacht: Der Sophie-Scholl-Platz mit dem angrenzenden Sophie-Scholl-Park wäre doch eine Option, hieß es. Eine weitere Idee war die Auslagerung der Kirwa auf den Parkplatz am DJK-Sportheim. Doch sie wurde sogleich wieder verworfen, da diese laut den Kirwaleit "keine ideale Alternative" sei.

Die Bittsteller wurden erhört und so wurde rasch einstimmig entschieden, dass Kirwaboum und -moila künftig auf den Sophie-Scholl-Platz laden dürfen.

"Macht es mal dort"

Denn, so Bürgermeister Helmut Himmler: "Findet die Kirchweih weit vom Ortskern entfernt statt, ist deren Fortsetzung fraglich. Und am Sophie-Scholl-Platz ist genug Freiraum für Besucher, Rettungs- und Einsatzfahrzeuge." Denn auch den gab es vorher nicht wirklich. Der Bürgermeister ermunterte die Mitglieder des Kirwa-Vereins: "Macht es mal dort, in zwei, drei Jahren wissen wir dann mehr."

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