Volksfest: Keine Einladung mehr zum Seniorennachmittag

8.8.2018, 10:11 Uhr
Volksfest:  Keine Einladung mehr zum Seniorennachmittag

© Archivfoto: Etzold

Bereits seit 1995 lädt die Stadt Neumarkt die Senioren zu einem eigenen Nachmittag auf das Neumarkter Jura-Volksfest ein. Dies wird auch heuer wieder so sein, wenn am Donnerstag, 16. August, über 4500 Bürgerinnen und Bürger aus Neumarkt erwartet werden, die älter als 75 Jahre sind und hier ihren Wohnsitz haben.

Diesmal werden die Senioren aber im Vorfeld nicht wie früher per Post schriftlich eingeladen, sondern jeder Bewohner Neumarkts ab 75 Jahren und älter kann in die Große Jurahalle kommen und erhält dort wie gewohnt die Bier- und Essensmarken als Gutscheine.

Personalausweis als Nachweis

Um seine Berechtigung nachzuweisen sollte jeder Senior seinen Personalausweis mitbringen. Am Haupteingang zur Großen Jurahalle wird nach Vorzeigen des Ausweises die Berechtigung des Seniors anhand einer Liste geprüft.

Jede berechtigte Seniorin und jeder berechtigte Senior erhält dann einen Chip, mit dem er weiter zur eigentlichen Markenausgabe im Inneren der Großen Jurahalle geht. Dort erhält er wie bisher von den ausgebenden Stadträten gegen Abgabe des Chips die Bier- und Hähnchenmarken.

Datennutzung untersagt

Hintergrund für diese neue Regelung ist die seit Mai geltende Datenschutzgrundverordnung und die dazugehörigen Datenschutzgesetze.

Sie erlauben es laut Ansicht des Landesbeauftragten für Datenschutz nicht, dass die Stadt Neumarkt die Meldedaten zur schriftlichen Einladung an die Senioren für diesen Nachmittag verwendet. Den Nachmittag für die Senioren gar nicht durchführen wollte Oberbürgermeister Thomas Thumann wegen dieser Einschränkung nicht: "Die Abschaffung war für mich gar keine Option, denn der Senioren-Nachmittag in dieser Form ist eine gute und langjährige Tradition."

Kein neues Verfahren

Es sei jedoch "ein enormer Aufwand", wenn sich die Verwaltung wegen der neuen Datenschutzrichtlinien ein neues Verfahren überlegen müsse und die Markenverteilung dennoch geordnet ablaufen solle. Dennoch rechnet die Stadt am Hauptzugang zur Großen Jurahalle (neben dem Imbiss der Firma Liebermann) mit Wartezeiten.

Um die Prüfung der Berechtigung zu beschleunigen, werden zwei verschiedene Schlangen gebildet, je nach Anfangsbuchstaben des Nachnamens. Von A bis L wird die eine Schlange sein, von M bis Z die andere. Die Stadt bittet die Seniorinnen und Senioren unbedingt, sich dabei in der richtigen Reihe anzustellen, um den Vorgang zu beschleunigen.

Dabei sollten sie auch schon den Ausweis parat haben, mit dem ihre Identität geprüft werden kann. Wegen der vorhergehenden Prüfung beginnt die Ausgabe der Marken diesmal bereits um 11 Uhr, nicht wie bisher um 11.30 Uhr.

Abholung vorab ist möglich

Die Freimarken für Senioren können aber auch im Vorfeld im Hauptamt der Stadt, im Rathaus III, 2. Obergeschoss, Zimmer 9, zu den üblichen Öffnungszeiten von Montag bis Donnerstag 8.30 bis 12 Uhr sowie am Donnerstag von 14 bis 18 Uhr und am Freitag zwischen 8.30 und 13 Uhr abgeholt werden. Auch hier ist ein Ausweis erforderlich. Wenn Angehörige von Senioren die Marken im Auftrag abholen, sollte auch dabei der Ausweis des Seniors mit vorgelegt werden.

Anlaufstelle auch für Heime

Mit den Seniorenheimen hat die Stadt Neumarkt bereits geklärt, dass die Heimleitungen für deren Seniorinnen und Senioren die Bier- und Hähnchenmarken zentral beim Hauptamt abholen können.

Die Stadt teilt mit, dass sie die neue Vorgehensweise bedauere, weist aber darauf hin, dass sie dem Datenschutz geschuldet ist. Ungeachtet dieser neuen Prozedur und des damit verbundenen Aufwands hoffe die Stadt Neumarkt, dass die Seniorinnen und Senioren wie jedes Jahr einen schönen und unbeschwerten Tag auf dem Festplatz verbringen werden.

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